Die Dovrebahn
- Ein Überblick
Wenn man die alte Hovedbane Oslo - Eidsvoll, die Eidsvoll-Dombåsbane durch das Gutbrandsdal und die eigentliche Dovrebahn über das Hochgebirge zusammenfasst, erhält man eine Streckenlänge von 551 km zwischen den zwei größten Städten Norwegens. Diese Galerie gibt einen groben Überblick über die gesamte Strecke, die fast auf ganzer Länge noch mit Holz-Fahrleitungsmasten ausgestattet ist. Viele Norwegen-Besucher erleben gerade das Dovrefjell nur auf der Durchreise. Einige Tage Zwischenstopp sind aber (auch ohne Eisenbahn-Ambition) absolut lohnend!
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Die Bilder:
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Oslo Sentralstasjon - hier beginnen alle Fernzüge des Landes. Der Betonbahnhof ersetzte die vorherigen Bahnhöfe Ost und West beiderseits der Innenstadt. Das bisherige Verbindungsgleis auf der Straße wurde durch einen vierspurigen Innenstadttunnel ersetzt, durch den die Züge der Dovrebahn jedoch nicht fahren. Am 21.07.05 warten ein Bm73b und zwei S-Bahn-Züge der Reihe Bm69 auf ihre Weiterfahrt.
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Bis Eidsvoll nutzen die Züge der Dovrebahn nun nicht mehr die alte Hovedbane, sondern die Schnellfahrstrecke "Gardermobane", die parallel zur Anbindung des Flughafens gebaut wurde. Am 17.09.05 ist Flytog 3736, bestehend aus einer Bm71-Garnitur, zwischen Kløfta und Lillestrøm auf der Gardermobane unterwegs.
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Hinter Eidsvoll geht es auf der alten, eingleisigen Strecke weiter. Hinter der Station Minnesund wird der gleichnamige Sund gequert. Hier beginnt die weite Wasserfläche des Binnensees Mjøsa, an dem der Rt 309 noch anderthalb Stunden entlang zu fahren hatte, bevor er in Lillehammer sein Ziel und Ende des Sees erreicht hat. Die Minnesundbru hat leider zwischenzeitlich zwei Schwestern für den Straßenverkehr dahintergestellt bekommen, und am 16.09.05 war gerade ein Pfeiler "eingepackt", aber dennoch bot die 362m lange Konstruktion einen beeindruckenden Anblick.
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In Hamar wird eine Bucht des Sees von einem Bahndamm gequert. Der im Hintergrund zu sehende Schiffsrumpf ist die Eissporthalle, die für die Olympiade 1994 in Lillehammer gebaut worden war. Rt 317 besteht am 16.09.05 aus einem Bm70. In Hamar zweigt die Rørosbane ab, über die mit Dieselkraft ebenfalls Trondheim erreicht werden kann.
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In Hamar hat die Ofotbane AS ihren Stützpunkt. Es handelt sich um die erste norwegische Privatbahn, die mit einigen alten Lokomotiven (El13 und Di3) angefangen hat und nun mit Hilfe modernerer Leihloks Auto-Logistikzüge durch das ganze Land fährt. Eine solo fahrende El13 ist am 15.09.05 nördlich von Hamar am Mjøsa-Ufer unterwegs. Nur durch Bäume verborgen ist das Eisenbahnmuseum von Hamar direkt am anderen Ufer der Bucht.
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Nach 110 km am Ufer des Mjøsa ist "OL-byen" Lillehammer erreicht. Während der Spiele, am 13.02.1994, legt der Et 42 einen kurzen Zwischenhalt im nur minimal geschmückten Bahnhof von Lillehammer ein.
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Bleiben wir beim Thema Olympia: Zu den einzelnen Wettkämpfen fuhren ab Oslo immer spezielle Sonderzüge, die nur in Verbindung mit der Eintrittskarte genutzt werden konnten. Zwischen einigen verstreut liegenden Höfen des Gutbrandsdals wurde u.a. der Haltepunkt Kvitfjell eingerichtet. Am 17.02.1994 hatte Markus Wasmeier im "Super-G" Gold geholt und die frustrierten hauptsächlich norwegischen Besucher warten auf Einlass in den Bahnsteig, an dem Sonderzug OL 73242 bereitgestellt wird.
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Mittlerweile liegt Otta hinter uns und zwischen den Stationen Brennhaug und Dovre rollt am 17.09.06 der Gt 5706 abwärts. Bevor die Ofotbane AS die Autologistik-Züge ins Leben rief, wurden Autotransport-Wagen immer vereinzelt den Containerzügen von CargoNet (ex-NSB-Gütersparte) beigegeben. Der Gt 5706 bestand allerdings am Anfang nur aus Autotransport-Wagen. Die Autologistik-Züge befördern neben Neuwagen übrigens auch privat aufgegebene Autos!
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Kurz vor Dombås wird ein als Fotomotiv bekannter Sporntunnel durchquert. Doch man kann auch vom Sporntunnel aus Fotos machen: Eine in der neuesten (und viel gefälligeren helleren) Farbgebung von CargoNet lackierte El16 befördert am 03.03.08 ihren Gt 5731 an einigen Höfen vorbei in den 16m langen Skjelletunnel hinein.
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Der 659m hoch gelegene Bahnknoten Dombås ist erreicht: Hier zweigt die bekannte Raumabahn nach Åndalsnes ab, auf der am 22.08.1999 noch die Baureihe Di3 ihre letzten Runden drehte. Eine solche rollt beim Umlaufmanöver gerade vor dem Bahnhofsgebäude entlang.
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Hinterm Bahnhof Dombås geht es steil bergauf. Die Dovrebane beschreibt eine lang gestreckte Kehrschleife und erreicht dann die Hochebene bei Fokstua. Am 03.03.08 hat der erste im neuesten NSB-Farbchema beklebte Bm73 007 als Rt 41 die Rundkehre hinter sich und biegt auf die Hochfläche ein. Im Hintergrund das "Loch" namens Gutbrandsdal, in dem weit unten irgendwo Dombås liegt.
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Es gibt für Eisenbahnfotografie sicher keine bessere Zug-Farbgebung als die rote. So hebt sich der Rt 42 am 15.09.05 auch wunderbar in der schon leicht herbstlich angehauchten Landschaft der Fokstumyra vor der Kulisse des Hochgebirges ab, als er vom Bf Fokstua in Richtung Dombås unterwegs ist.
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Hinter dem Betriebsbahnhof Fokstua rücken die Berge dichter zusammen. Am 12.09.05 wurde Rt 44 mitsamt der hölzernen Fahrleitungsmasten wunderbar von der Sonne erfasst, während der Berghang im Hintergrund im Dunkeln lag.
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Der höchte Bahnhof der Dovrebahn ist Hjerkinn mit 1017m über dem Meer. Beeindruckend ist der Baustil der Bahnhöfe auf dem Dovrefjell zwischen Fokstua und Drivstua. Auch das Empfangsgebäude von Hjerkinn gehört zu den 1915-1918 von Erik Glosimodt entworfenen Bauwerken, die heute unter Denkmalschutz stehen. Dessen ungeachtet verlässt Rt 46 am 03.07.04 vor finsteren Regenwolken den Bahnhof in Richtung Oslo.
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Der 1024m hohe Scheitelpunkt der Dovrebane ist nun passiert und Rt 47 kann sich am 30.06.04 bei Grønbakken abwärts in Richtung Drivdalen und Oppdal rollen lassen. Abendlicht und Wolken sorgen für eine wunderbare Theaterbeleuchtung. Die Strecke führt hier, am Rande des Hjerkinn Skyttefelt (Schießplatz) durch das Reich der Moschusochsen, die ab 1947 hier wieder eingebürgert wurden. Bei Begegnung mit einem Moskus ist Abstand halten angesagt!
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Der Bahnhof Kongsvoll besitzt ein weiteres dieser typischen schwarzen Empfangsbebäude. Hier halten sogar noch Reisezüge. Benannt ist der Bahnhof nach dem historischen Gasthof aus dem 11. Jahrhundert, der für die Pilger auf ihrem beschwerlichen Wege über das Fjell zum Schrein des heiligen Olav in Trondheim errichtet wurde. Der Pilgrimsleden (Pilgerweg) kann heute noch abschnittsweise begangen werden. Abgesehen davon ist Kongsvoll aber auch Ausgangspunkt für Wanderungen ins Fjell und zur Snøhetta, mit 2286m einem der höchsten norwegischen Berge.
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Das Drivdalen wird nun richtig eng. Die Driva entwickelt hier Wasserfälle und Stromschnellen, die sich die Zugfahrgäste aus sicherer Distanz aus den hoch am Hang entlang fahrenden Zügen anschauen können. Et 42 ist am 28.06.04 bergauf unterwegs und wird in Kürze Kongsvoll erreichen.
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Zwischen Drivstua und Driva wird das Tal wieder weiter. Die Bahn hat den Talgrund erreicht. Am 12.09.05 tauchte ein Holzzug aus dem Drivdalen auf, der von zwei Loks der Baureihe Di8 gezogen wurde. Sein Ziel ist das Holzwerk Skogn an der Nordlandsbane.
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Die erste Ausweichstation nördlich von Oppdal ist Fagerhaug. Der Abstieg ist halb geschafft. Durch viel Wald wird der Gt 5711 am 28.06.04 die letzten 535 Höhenmeter nach Trondheim zurück legen. Der Zug führt neben einem Autologistik-Wagen nur leere Container-Tragwagen - ideal für den gewählten Bildausschnitt!
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Unterhalb von Støren führt die Bahnlinie an zwei großen Kirchen vorbei. Die eine ist die 1892 erbaute Melhus kirka, zu deren Füßen Et 44 am 03.09.2000 in Richtung Oslo beschleunigt. Ein Stück weiter Richtung Trondheim folgt erst der Haltepunkt Melhus, an dem viele Lokalzüge von Trondheim enden, und dann der gleichnamige Ausweichbahnhof.
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Zwischen dem Trondheimer Bahnbetriebswerk Marienborg und dem Hauptbahnhof liegt die Skansenbru. Am 01.07.1992, als neben der Brücke noch kein Park, sondern ein hässlicher Parkplatz lag, rollte eine Rangierlok der Baureihe Di5 (vgl deutsche V60) über die Brücke.
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Damit ist das Ziel erreicht: Der Bahnhof Trondheim. Am 11.09.1996 war dies noch völlig normaler Alltag: Zwei Di3er warten auf ihren Güterzug, den sie weiter in Richtung Nordlandsbahn bespannen sollen, während ein aus Baureihe Bm 92 Lokalzug der "Trønderbane" in Richtung Steinkjer ausfährt.
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Diese Galerie hat folgende Anschlüsse:
In Dombås an die Raumabane nach Åndalsnes.
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