Die Südstormarnsche Kreisbahn
Zugegeben - in dieser Galerie kann nur noch ein Fragment der ehemaligen Südstormarnschen Kreisbahn vorgestellt werden. Zwischen Hmb-Tiefstack, wo die Strecke von der Hauptbahn Hamburg - Berlin abzweigt, und Billbrook ist die eigentliche Trasse in eine Werkstraße der Firma Still umfunktioniert worden, und auf dem allergrößten Stück von Glinde nach Trittau kann man schon seit den achtziger Jahren weitaus besser mit dem Fahrrad als mit einem Schienenfahrzeug fahren. Aber auch das verbleibende Stück von Billbrook bis Glinde, das in den letzten Jahrzehnten durchschnittlich dreimal wöchentlich (Tendenz fallend) von einem AKN-Güterzug heimgesucht wurde, kann mit einigen Motiven aufwarten.
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Die Bilder:
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Der heutige Streckenbeginn in Billbrook ist vom Rest der Welt nur noch über eines der im hiesigen Gewerbegebiet weitverzweigten Industriestammgleise zu erreichen. Dabei müssen alle Fahrten in Billbrook die Fahrtrichtung wechseln. Dieses Schicksal ging auch am Sonderzug der AVL (Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg) nicht vorüber, der am Abend des 21.09.03 von Glinde kommend in Billbrook eintraf.
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Über eine wenig fotogene Kastenbrücke quert die Bahnlinie nun die Bille und erreicht den Bahnhof Billstedt (nicht zu verwechseln mit dem heutigen U-Bahnhof). Am Anfang des Bahnhofs zieht die Lok des Glinder Zuges am 11.07.1997 aus einem Holzhandel Leerwagen ab, während die neue Ladung noch auf dem Streckengleis (auf freier Strecke!) wartet. Der Rangierer trägt die inoffizielle Sommerkluft der AKN.
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Der alte Bahnhof Billstedt der Südstormarnschen Kreisbahn liegt völlig abseits des Zentrums im Tal der Bille am Rande des großen Billbrooker Industriegebietes. Die Zuglok V2.016 stellt nun die beladenen Holzwagen zu und setzt sich dann an die Spitze des Glinder Zuges.
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Am 25.07.1998 bereiste eine Gruppe von Eisenbahnfreunden sämtliche Nebenbahnen im Hamburger Osten. Dabei gelangte sie mit ihrem DB-628 auch auf die Südstormarnsche Kreisbahn und in den alten Bahnhof Billstedt. Die im Empfangsgebäude lebende Familie hatte mehrere große Teppiche zum Trocknen auf den Schienen ausgebreitet gehabt - schließlich fährt hier ja sonntags nichts. Leider wurden sie durch einen gegenüber dem Bahnhofsgebäude stehenden Fotografen rechtzeitig vor der nahenden Sonderfahrt gewarnt...
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Ein Stück führt das Gleis nun zu Füßen des Geesthanges am Rande des Naturschutzgebietes Achtermoor ("Boberger Dünen") entlang. Unterhalb von Kirchsteinbek wird auf einer recht simplen Brückenkonstruktion die Steinbek gequert. Am 03.06.1998 bestand die Übergabe nach Glinde nur aus der Lok.
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Mitten durch die "grüne Hölle" scheint das Gleis im Bereich der nun folgenden BAB-Auffahrt Hmb-Billstedt zu führen. Mehrere Tunnel führen unter den einzelnen Fahrbahnen hindurch, deren Böschungen allerdings ordentlich begrünt sind. Viele Wagen, aber wenig Fracht hatte die V2.017 am 11.06.1997 am Haken.
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Auch die AKN hatte mal ihre Fahrzeuge in "altrot" lackiert. Am 13.09.1991 war es V2.019, die nördlich des Achtermoors, zu Füßen des Stadtteils Mümmelmannsberg, ihren langen Güterzug mit lautem Wummern in einen der steilsten Streckenabschnitte Norddeutschlands zerrte. Hier arbeitet sich das Gleis aus dem Billtal hinaus auf die Höhe der typisch-stormarner Geestlandschaft.
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Nur wenige Meter weiter hatte es die hingegen V2.018 mit ihrem beachtlichen Zug am 28.09.1998 geschafft. Hauptkunde der Bahn war schon immer das Bundeswehr-Depot in Glinde. In guten Zeiten gingen hier Ganzzüge rein und raus, die nicht selten mal auf der Steigung nachgeschoben wurden. Im Jahr 2005 soll das "Zeughaus" geschlossen werden. Ob die wenigen anderen Kunden in Glinde das Reststück der Kleinbahn retten können, erscheint mehr als fraglich.
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Mehr Lok mit weniger Zug war am 15.03.1990 mitten auf der bewaldeten Rampe hoch zum Hamburger Stadtteil Boberg unterwegs. Bei der V2.021 handelt es sich um eine der neueren und leistungsstärkeren AKN-Loks aus dem Hause MaK.
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Im Nordosten von Hamburg kann man die Stadtgrenze gar nicht verfehlen, da auf ihr eine Hochspannungsleitung verläuft, die im Bereich von Boberg sogar Verstärkung durch zwei weitere "Kolleginnen" erhält. Angesichts dieser vielen Sechs- und Achtender kommt sich der Güterzug nach Glinde bei seiner Grenzüberschreitung am 04.07.1997 richtig schutzlos vor, obwohl er in den grünen Containern manch Verteidigungsgerät geladen haben mag.
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Da sich das schmucke kleine Stationsgebäude von Boberg-Havighorst eigentlich nur von der schattigen Seite präsentiert, gibt es kein Bild von diesem Kleinod. Viel bessere Fotobedingungen findet man im Bereich der Ortschaft Havighorst, die von der Bahn östlich umrundet wird. Vom Waldweg aus war am 13.09.1991 die altrote V2.019 zu erspähen, die mit satten 58 Wagen einen rekordverdächtigen Zug auf die letzte Anhöhe vor dem Abstieg ins Billtal schleppte. Es handelte sich aber größtenteils um Leerwagen. (Bild digital bearbeitet; Original hier).
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Von der anderen Seite des BÜ Waldweg kann man aufgrund der Lichtsituation nur abends fotografieren. Für den Güterzug schied das Motiv somit aus. Doch der AVL-Sonderzug am 21.09.03 kam auf seiner letzten Fahrt ideal daher - mit lautem Schiffsdiesel-Sound bullerte die V65 die Steigung nach Havighorst empor.
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Hoch war das Gras entlang des Bahnkörpers gewachsen, als am 02.06.1999 V2.019 auf Höhe von Hof Domhorst schon fast das Stadtgebiet von Glinde erreicht hat. Die wenigen Wagen sind für das Bundeswehr-Depot bestimmt, wo zwei von ihnen sicher mit oliv/grauen Fahrzeugen beladen werden.
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Nahezu derselbe Standort, aber mit Blick in östliche Richtung: Auf seiner Rückfahrt hat der Güterzug am 25.10.1999 Glinde verlassen und quert gerade den Bahnübergang Havighorster Weg bei Domhorst.
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Fast den Bahnübergang Havighorster Weg erreicht hat diese Lok, die am 28.09.1998 einige Wagen nach Glinde gebracht hatte und nun "arbeitslos" zurückkehrt. Während die Tatsache, dass nur die Lok kam, für den Motivaufbau ein Glücksfall war (die gefärbten Bäume sahen aber auch zuuu schön aus...), meinte die Sonne es weniger gut. So bekamen V2.018 und die feurigen Bäume eben nur noch ein bisschen Sonne ab.
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Immer noch nicht ganz die Stadt erreicht hat die Strecke an der Bahnhofseinfahrt von Glinde. Am 16.02.1990 erledigt V2.021 einige Rangierarbeiten, nachdem sie eine Bedienungsfahrt in das Waldgebiet "Glinder Horst" absolviert hat. Besagtes Waldgebiet, in dem Krupp zu Kriegszeiten ein Kurbelwellenwerk betrieb, ist an ein langes Anschlussgleis angebunden, an dem zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ein stahlverarbeitender Betrieb bedient wurde.
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Am 25.10.1999 war das Anschlussgleis hingegen gesperrt, wie man nur unschwer an der Sh2-Scheibe an der Abzweigung erkennen kann. Mittlerweile war die Südstormarnsche Kreisbahn mehr oder weniger nur noch für das Zeughaus da, und Holzverladung, wie auf dem Bild zu sehen, stellte die absolute Ausnahme dar.
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So richtig was los war am 21.09.03, als der schon bekannte AVL-Sonderzug seine Pendelfahrten nach Glinde absolvierte. Vielleicht war dies die letzte Gelegenheit, die Südstormarnsche Kreisbahn nochmal im Personenzug zu bereisen.
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Kehren wir zurück in die Zeit vor der Sperrung des Anschlussgleises (welches übrigens wider Erwarten zwischenzeitlich zur Bedienung eines Schwellen-Entsorgers reaktiviert worden ist). Die V2.021 macht sich am 16.02.1990 auf den Weg zum Stahlwerk und konnte von der Avenue Saint Sebastien (ob Glinde wohl eine französische Partnerstadt hat?), neben der das Gleis zunächst verläuft, beobachtet werden.
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Längst nicht so lang wie das Anschlussgleis ist der Rest der alten Kleinbahnstrecke. Durch das Glinder Stadtgebiet gelangen die Züge auf die andere Seite der Stadt, auf der ein Umsetzgleis vorhanden ist, und wo das Anschlussgleis zum Zeughaus abzweigt. V2.019 hat am 02.06.1999 einige Wagen aufgegabelt und tritt soeben den Weg in Richtung Bahnhof Glinde an.
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Interessante Informationen über den Hp Boberg-Havighorst, den Bf Glinde und das Krupp-Anschlussgleis in den Glinder Horst findet Ihr auf der Seite Dorfbahnhof von Axel Tomforde.
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