KBS 150 Lübeck - Bad Kleinen

Sie war die Nummer 1 bei den deutschen Lückenschluss-Maßnahmen. Was nicht bedeutete, dass man der KBS 150 auch erste Priorität beimaß. Noch heute präsentiert sich die Hauptbahn eingleisig. Zwar wird das Gleis momentan Abschnitt für Abschnitt aufgearbeitet, dafür werden jedoch Ausweichmöglichkeiten zurück gebaut. Interessant wurde die Strecke durch eine große Vielfalt der eingesetzten Diesel-Fahrzeuge. Landschaftlich ist die Strecke einfach nett und spiegelt ein typisches Bild Mecklenburgs wieder: Hügellandschaft und einsame Weite, gelegentlich ein kleines Dorf. Und immer wieder diese netten Bahnwärter-Häuschen...

Eine Weitergabe der Fotos ohne Copyright-Vermerk ist verboten. Gewerbliche Nutzung nur nach vorheriger Absprache mit dem Bildautor. Die Bilddateien sind bis zu 180 KB groß. Das Laden der Vorschaubilder auf dieser Seite kann mit 56K-Modem eine Minute dauern.

Die Bilder:
Beginnen wir ein Stück südlich des Lübecker Hauptbahnhofes. IR 2035 beschleunigt am 12.05.01 auf Höhe des Hauptgüterbahnhofes und passiert dabei das Fdl-Stellwerk La (links vom Zug) sowie die Wärterstellwerke Stm und (dahinter) Mtm.
Deutlich kälter war es am 23.02.96, als RB 4675 von zwei 232ern aus dem Hgbf hinaus auf die freie Strecke gezogen wurde. Nach Querung der Trave geht es noch kurz parallel zur Lüneburger Strecke, bevor der Weg über Abzw. Strecknitz in Richtung Herrnburg eingeschlagen wird.
Die Stadt Lübeck dehnt sich mit aller Gewalt gen Osten aus. Längst ist Herrnburg zu einer Trabanten-Siedlung der Hansestadt mutiert. Der Bahnhof besteht nur noch aus zwei Seitenbahnsteigen vor der sterilen Kulisse eines Supermarktes. Anders erlebten es die Fahrgäste des E 2030, die am Morgen des 22.04.90 erstmal die Inhalte der Taschen "vorgeführt" hatten, bevor der Zug die letzten paar Kilometer seiner Fahrt zu den großen Einkaufszentren fortsetzen durfte.
Ein Merkmal der Strecke Lübeck - Bad Kleinen ist die Vielzahl an Bahnwärter-Häuschen, die entlang der Gleise noch erhalten sind. Ein schönes Exemplar konnten aufmerksame Fahrgäste des RB 4668 gerade ausmachen, als sie am 01.02.97 zwischen Lüdersdorf und Herrnburg unterwegs waren.
Zwei Stunden später hatte sich die Wintersonne des 01.02.97 schon wieder beinahe verkrümelt und sandte nur noch einen einzigen Lichtstrahl in den Bahnhof Lüdersdorf, der dort den einfahrenden RB 4672 voll erwischte. Lüdersdorf ist heute nur noch Haltepunkt.
Östlich von Lüdersdorf folgt eine schwer zugängliche Wiesenniederung, oberhalb derer IR 2636 am 01.02.97 in Richtung Lübeck rollt. Nicht selten kann hier aus den Zügen heraus Wild beobachtet werden.
Wohl bekanntestes Motiv der Strecke dürfte der Bahnhof Schönberg sein. Betrieblich interessant ist die Ausfahrt von Zügen aus Gleis 3 in Richtung Lübeck, bei der die Züge wie am 13.05.00 der RE 33042 zwei Formsignale kurz hintereinander passieren. Das erste zeigt Langsamfahrt und das zweite freie Fahrt. Natürlich kann das erste Signal nur auf Fahrt gelangen, wenn das zweite Signal bereits Fahrt zeigt.
Fotografisch ganz nett ist auch die Ostausfahrt von Schönberg mit der kleinen Signalgruppe, die am 13.10.96 gerade von DZt 27884 durchfahren wird. Während des Ausbaus der Büchener Strecke wurde der gesamte Verkehr von Hamburg in Richtung Rostock / Stralsund über diese Strecke geführt. So gelangten auch die herbstlichen Sauf-/Tanz-Sonderzüge von Müller-Tours und Konsorten auf diese Linie.
Bereits sehr tief stand die Sonne am Abend des 13.05.00, als RE 33046 durch die weiten Felder zwischen Schönberg und Menzendorf rollte und Ausflügler nach einem wunderschönen Tag wieder in ihre Heimat brachte. Der Schatten eines Windkraftrades legt sich diagonal über das Feld.
Der Abschnitt Schönberg - Grevesmühlen befindet sich noch (Stand Ende 2001) im alten Zustand, so dass sowohl Menzendorf als auch Grieben als Ausweichen zur Verfügung stehen. Als Verkehrshalt ist Menzendorf jedoch am 13.05.00 schon aufgelassen, als RB 33418 durch den Bahnhof brauste.
Nicht minder schön war der 01.02.97, wenn auch ein wenig kälter... Mitten in der Einsamkeit gelegen ist der Bahnhof Grieben, den IR 2635 ohne Halt durchfährt. Interregios gibt es mittlerweile auf dieser Strecke nicht mehr. Hochwertigste Züge sind nun die langen REs, die Kiel, Lübeck und Rostock verbinden.
Zu den ersten Einsätzen von "West"-Fahrzeugen dürfte der N 7162 gehört haben, der am 26.08.91 bei der Einfahrt in den Bahnhof Grieben beobachtet wurde.
Im letzten Monat mit IR-Verkehr am 13.05.01 schnaubt die Ludmilla mit lautem Geheul eine kleine Steigung zwischen Grevesmühlen und Grieben hinan. Die Fahrgäste des IR 2036 können dabei einen Blick auf das friedlich in der Einsamkeit dahin schlummernde Dorf Börzow mit seiner alten Backstein-Kirche erhaschen.
Der Bahnsteig von Grevesmühlen präsentierte sich am 24.04.95 noch mit vielen originalen Holzaufbauten, ob es nun Lampen, Unterstand oder Bahnsteig-Abgang waren. Vor der Kulisse des Wasserturms erhält IR 2132 Einfahrt und wird einige wenige Reisende zur Fahrt nach Lübeck einladen.
Bis 1995 konnte man in Grevesmühlen noch umsteigen. Hier begannen die Züge der Bimmelbahn nach Klütz. Leider konnte sich diese Strecke nach der Wende nicht recht behaupten, da sie nur bis Klütz und nicht bis ins wenige Kilometer entfernte Seebad Boltenhagen führte. N 14662 hat auf dieser Nebenbahn am 24.04.95, wenige Monate vor der Einstellung, den Haltepunkt Gostorf nordwärts verlassen.
Ein Stück weiter folgte der Haltepunkt Moor. Zwar ist bis auf einen kleinen Tümpel nichts mooriges in der Umgebung auszumachen, doch liegt der Haltepunkt dennoch nicht gerade nah zu irgendeinem Zentrum... Es ist schon wieder N 14662 zu sehen, der am 11.07.94 allerdings gerade in den Haltepunkt Moor einfuhr.
Folgen wir der Hauptstrecke weiter. Bereits am östlichen Ortsrand von Grevesmühlen lässt sich mal wieder ein Bahnwärter-Haus in Szene setzen. Die stark-hügelige Landschaft, die RE 33040 am 13.05.01 durchfährt, mutet schon leicht mittelgebirgig an.
Auf dem nun folgenden Abschnitt östlich von Grevesmühlen führt das bereits modernisierte Gleis wieder durch einsamste Gegenden fernab von Dörfern und Straßen. Ein kleiner Feldweg überquert die Bahn auf einer alten Bogenbrücke, durch die am 12.05.01 gerade RB 33416 seine "Nase" hervor streckt.
Wenn man oberhalb der Brücke steht, kann man einen wunderschönen Ausblick über die abwechslungsreiche Landschaft genießen. IR 2034 hatte vor wenigen Minuten den auf der anderen Seite des Waldes gelegenen Haltepunkt Plüschow durchfahren und strebt am 12.05.01 Grevesmühlen entgegen.
Zwar gibt es noch bei Bedarf eine Bedienungsfahrt, doch so gut ausgelastete Nahgüterzüge wie diese Fuhre am 22.04.90 werden auf diese Linie wohl nicht wieder zurück kehren. Die 112 wird mit ihrer klassischen Fuhre in Kürze den Bahnhof (!) Plüschow erreichen.
Die letzten Wagen des RE 33035 befinden sich am 12.05.01 an derselben Stelle wie die 112 des Ng auf obigem Bild. Vorbei an dem wohl nettesten Bahnwärter-Haus der Strecke rollt die ausnahmsweise im RE-Verkehr zum Einsatz gelangte 219 auf den Haltepunkt (!) Plüschow zu.
Zwischen Plüschow und Bobitz wird die Ostsee-Küstenautobahn auf einer Brücke mit beiderseitigen langen Rampen gequert. Im RE 33042 sind am 13.05.01 etwa 200x so viele Reisenden unterwegs wie auf der breiten Asphaltfläche der neuen Autobahn.
Neben dem Rapsfeld an der Autobahn gab es in der Raps-Saison 2001 nur ein weiteres gelb-betörendes Feld entlang der ganzen Bahnlinie. Dies lag auf der anderen Seite von Bobitz und wird am 13.05.01 von dem geschobenen RE 33045 passiert, der in wenigen Minuten Bad Kleinen erreicht haben wird.

Die neuen Galerien . . Zurück zum Eingang