Die Marschbahn
Von Wilster bis Meldorf
Die Reise auf der Marschbahn wird nun ein Stück weit fortgesetzt. Der erste Teil führte auf der Hauptstrecke bis Wilster, von wo aus sich dieser Teil nun über die Hochbrücke von Hochdonn und St. Michaelisdonn bis zur Domstadt Meldorf anschließt. Alle roten Züge sollen ab 11.12.05 der Vergangenheit angehören, denn Connex übernimmt den Regionalverkehr zu diesem Zeitpunkt.
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Die Bilder:
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Bei Wilster verabschiedet sich die Marschbahn von der ursprünglichen Trasse aus der Zeit vor dem Bau des Nordostsee-Kanals und nimmt mittels einer ca 130°-Kehre Anlauf für die Steigung zur Hochbrücke. RE 3713 hat die Hochbrücke verlassen und rollt am 25.01.1998 auf Wilster zu. Wenige Minuten später wird er die Gleise im Vordergrund von links nach rechts passieren.
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Südlich von Vaale durchbricht die Bahnlinie einen kleinen Geestausläufer. Am 16.04.04 rollt IC 2501 von der Brücke abwärts in Richtung Wilster und passiert eine kleine Lichtung in den waldbestandenen Sandhügeln.
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Der Bahnhof Vaale befand sich bereits auf einem sehr hohen Bahndamm, der die Rampe zur Hochbrücke bildet. Am 29.05.04 waren die Nebengleise des Bahnhofs allerdings schon lange Geschichte. Nur das Empfangsgebäude zeugt davon, dass hier mal Züge gehalten haben. RE 11024 passiert das Häuschen und die zwei Zugfunkmasten, die von der bevorstehenden Umstellung des analogen Zugfunks (linker Mast) auf das digitale GSM-R (rechter Mast) zeugen.
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Und dann beginnt sie: Die 2218m lange und 42m hohe Brücke über den Nordostsee-Kanal, die Hochbrücke von Hochdonn. Zunächst geht es fast einen Kilometer über die Wiesen, um weiter an Höhe zu gewinnen. Auf diesem Abschnitt wurde am 28.10.1989 ein Eilzug beobachtet, der damals noch aus klassischen "Silberlingen" bestand.
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Die eigentliche Kanalquerung ist jedoch sehr kurz. Am 21.09.03 genossen gerade die Fahrgäste des aus deutschen und tschechischen Wagen gebildeten Eurocities 179 von Westerland nach Prag den weiten Ausblick, als sie über die Speicher des kleinen Dorfes Hochdonn "schwebten".
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Ein derartig filigranes Bauwerk schreit geradezu nach Gegenlichtaufnahmen. Diesem Schrei folgt das Bild, das den RE 11024 am 20.02.04 über den Wiesen von Hochdonn zeigt. Die abendliche Ruhe im Dorf wird nur durch das gedämpfte Poltern auf der Brücke unterbrochen. Laut sind die Züge 2004 nicht mehr gewesen, denn die Brücke durfte nur noch mit 30km/h befahren werden.
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Die Hochbrücke von Hochdonn ermöglicht vielfältige Fotovariationen. Zuletzt sei eine der interessantesten Perspektiven gezeigt: Wenn man am Damm unterhalb des westlichen Brückenkopfes unter der Brücke steht, erhält man dank des Bogens, den die Brücke auf der Westseite des Kanals beschreibt, diesen imposanten Ausblick auf das Mittelteil, auf das am 20.02.04 die geschobene RB 11127 zusteuert. Deutlich sind die Vorsignale der Überleitstelle Hochdonn Süd zu sehen, die zusammen mit der Üst Hochdonn Nord während der nun begonnenen Brückensanierung den eingleisigen Verkehr regeln.
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Als an die Überleitstelle Hochdonn Nord und das ESTW Itzehoe noch nicht im Traum zu denken war, folgte unweit der Hochbrücke der Bahnhof Burg (Dithmarschen), der heute nur noch Haltepunkt ist. Am 28.10.1989 brauste eine altrote 218 mit ihrem Expressgutzug durch den Bahnhof Burg westwärts.
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Ein kurzes Stück hinter Burg führt die Bahnstrecke kurz an einem kleinen See vorbei, der in dem Geestausläufer, auf dessen anderer Seite Burg liegt, eingeschmiegt liegt. Die Umstellung der Regionalzüge auf verkehrsrote Farben hatte gerade erst angefangen, als RE 4362 am 20.10.1998 von Burg in Richtung St. Michaelisdonn fuhr.
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Die Strecke führt bald in einen Einschnitt hinein, durch den sie aus der Geest hinab auf das Höhenniveau der Marsch geführt wird. Unweit der Ortschaft Höpen und kurz vor St. Michaelisdonn blühte am 24.08.05 an den Hängen des Einschnitts die Heide, als die CB 56018 ihre für Hemmingstedt bestimmten Kesselwagen vorüber zog.
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Blickt man von beinahe demselben Standort in die andere Richtung, kann man die einen 90°-Bogen gen Norden beschreibende Einfädelung der Hauptstrecke auf die ursprüngliche Trasse überblicken. Am Morgen des 16.04.04 legte sich OHE 80319 bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof St. Michaelisdonn in die Kurve. Die OHE führt die Rangierarbeiten in Hemmingstedt durch und stellt zweimal am Tag die Verbindung von/nach Brunsbüttel her.
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Auf der ursprünglichen Marschbahn-Trasse führt noch ein Gleis nach Brunsbüttel-Nord bis zum Anschluss Condea. Auch hier ist Petrochemie ansässig, doch die Firma heißt nicht mehr Condea, sondern Sasol. Am 16.04.04 schiebt CB 56006 ihre Wagen in das Werksgelände hinein.
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Während 2004 die Cargo-Bedienungsfahrt durchgehend von Itzehoe nach Condea mit einer V90 bespannt war, wurde am 07.05.1996 für die Condea-Bedienung noch extra eine Bahnhofs-Köf in St.Michaelisdonn vorgehalten. Diese erreichte von Condea kommend mit ihrer Fuhre das Einfahrsignal ihres "Heimatbahnhofes".
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Kaum war die Übergabe von Condea am 07.05.1996 in St. Michaelisdonn angekommen, setzte sich eine 218 vor das andere Zugende und zog die Fuhre als Üg 69837 in Richtung Hochbrücke und Itzehoe. Im Keil zwischen beiden Strecken war über mehrere Jahre hinweg dieser weiße Ackergaul stationiert.
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Ein langer Silberling-Zug wird am 25.01.1998 von zwei Loks der Baureihe 218 aus dem Bahnhof St. Michaelisdonn in die "Fotokurve" gezogen. Das Einfahrsignal von Condea dient als Vordergrund für den RE 3719. Dieses Bild wurde elektronisch nachbearbeitet. Wer etwas für Kilometertafeln und Verkehrsschilder übrig hat, kann sich auch das Original anschauen.
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Auch für Züge der Gegenrichtung stellt die Kurve in der Südeinfahrt von St. Michaelisdonn ein nettes Motiv dar. Am Abend des 16.04.04 rollte OHE 80320 von Burg kommend in den Bahnhof. Da die OHE-Züge in Brunsbüttel südlich des Kanals beginnen, müssen sie den großen Umweg über Wilster (Fahrtrichtungswechsel) und die Hochbrücke nehmen.
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Am Abend des 07.05.1996 rollt RE 3724 nach St. Michaelisdonn ein. Im Jahre 2005 ist "St. Michel" der südlichste Bahnhof auf der Marschbahn, der noch über Formsignale verfügt. Das Stellwerk beheimatet den Fahrdienstleiter, während an der Nordausfahrt der Weichenwärter in einem weiteren Backstein-Stellwerk residiert.
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Getreu dem Motto "Sie fuhren nur einen Sommer" wurden ab Dezember 2004 auf der Marschbahn als Regionalbahn Itzhoe - Heide erstmals 628 eingesetzt. Seitdem die Regionalbahnen nicht mehr nach Hamburg durchfahren, reichen die Triebwagen von der Kapazität her aus. Am 24.08.05 erreicht RB 11117 das nördliche Einfahrsignal von St. Michaelisdonn.
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Nördlich von St. Michaelisdonn verläuft die Bahnlinie entlang der Barlter Kleve, einem Naturschutzgebiet. "Kleve" kommt von "Kliff" - hier fällt das Gelände von der Geest steil in die Marsch ab. Viele tausend Jahre vor Erfindung der Eisenbahn war hier der Nordseestrand. Das interessierte die Reisenden des IC 630 am 18.10.1989 allerdings weniger, als sie von zwei altroten Loks entlang der Kleve gezogen wurden.
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So ein Kliff kann natürlich auch mit netten Aussichtspunkten dienen - vorausgesetzt man findet eine baumfreie Stelle. Nördlich des Bahnübergangs Gudendorf reichte die Sicht am 03.09.05 immerhin für einen 628 aus, der als RB 11117 zu Füßen der Barlter Kleve entlang rollte.
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Die Lz 67296 hat am 24.08.05 auf ihrer Fahrt nach Hemmingstedt das nördliche Ende der Barlter Kleve erreicht und wird bald bei Windbergen die Hauptstraße von St. Michaelisdonn nach Meldorf queren.
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Nördlich von Windbergen führt die Bahnlinie durch den Dünengürtel des Elversbütteler Donns. Ein Donn ist eine sandige Bodenwelle in der Marsch. RE 11015 passierte am 03.09.05 die letzten Heideblüten des Jahres, während er zwischen Meldorf und St. Michaelisdonn unterwegs war.
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Es folgen einige Marschwiesen, in denen auch das Einfahrtsignal von Meldorf steht. RE 3708 hat am 31.01.1998 freie Fahrt durch den Bahnhof Meldorf. Die Rohrleitung vor der Bahn führt ständig in Gleisnähe von Brunsbüttel Nord über St. Michel bis Hemmingstedt.
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Der Bahnhof von Meldorf ist (neben dem Hp Lunden) der letzte seiner Art auf der Marschbahn, bei dem man Gleis 2 nur erreicht, wenn in Gleis 1 keine Zugfahrt stattfindet. Alle anderen kleineren Stationen haben Bahnsteige, die jederzeit über Brücken / Tunnel oder nahegelegene Bahnübergänge erreicht werden können. Dessen ungeachtet brettert IC 2501 am 14.03.03 nicht gerade langsam durch die Station.
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Weitere Galerien über die Marschbahn:
Von Elmshorn bis Brunsbüttel
Von Meldorf bis vor Husum
Die neuen Galerien
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