Die Raumabahn

Sie ist eine Zweigstrecke, die fast alle landschaftlichen Facetten Norwegens zu bieten hat. Von Dombås an der Dovrebahn in 659m Höhe geht es mal in hoher Hanglage und mal in engem, tiefem Tal abwärts nach Åndalsnes am Romsdalsfjord. Europaweit bekannt sind die Brückenbauwerke dieser Strecke. Und wenn im Sommer Kreuzfahrer in Åndalsnes anlegen, findet oft im Anschluss eine Dampf-Sonderfahrt über das steilste Stück bis Bjorli statt. Seit 2001 kommen auf der Raumabahn übrigens die in der Galerie gezeigten Baureihen Di3 und Di8 nicht mehr zum Einsatz. Im Personenverkehr fahren jetzt Talente (Bm93) und im Güterverkehr geleaste schwedische T44.

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Die Bilder:
Eine NoHAB-Lok (Di3) hat am 22.08.99 den Rt 2352 die Raumabahn hinauf nach Dombås gezogen und läuft hier vor der Kulisse des ältesten Hotels am Platze um. Dombås ist Ausgangspunkt der Verkehrswege über das Dovrefjell, das für eine Reise von Oslo nach Trondheim den Höhepunkt darstellt.
Da die Führerstände der Di3er nur an einem Ende modernisiert sind (Sicherheits-Frontscheiben und Schallisolierung), werden die Di3 am Ende einer jeden Tour gedreht. Dazu werden noch eine Vielzahl von Drehscheiben vorgehalten. Am 21.08.99 wird die Zuglok aus Rt 354 von der Lokführerin in Dombås gedreht.
Die Raumabahn umrundet nun in einem weiten Bogen an den Hängen oberhalb des Ortes den Talkessel von Dombås. Bevor der Rt 2351 nun nordwestwärts in das obere Gudbrandsdalen einschwenkt, passiert er am 24.08.99 die zu den letzten Höfen von Dombås gehörigen saftiggrünen Wiesen.
Die Orte Lesja, Lesjaskog, Lesjaverk und viel Wald dazwischen liegen nun hinter uns. Kurz vor Bjorli wird die Wasserscheide zwischen Gudbrandsdalen und Romsdalen, somit zwischen Skagerrak und Atlantik passiert. Am 24.08.99 rollt der Rt 2352 bei Bjorli an den Einbu-Höfen vorbei.
Der Raumabahn-Güterzug 5256 hat sich aus dem tiefen Romsdalen an die Erdoberfläche emporgearbeitet und legt am 25.08.99 eine kurze Verschnaufpause im Bahnhof Bjorli ein. Bjorli ist nicht nur Strecken- Mittelpunkt, sondern auch der Ort, an dem sich die Landschaft verändert. Herrschten bisher Wälder und Wiesen vor, so gelangt die Bahn nun in Norwegen-typische wilde Fels-Landschaft hinein.
Schon oft gesehen und deshalb gleich wiedererkannt: Die Stuguflåtenbru westlich Bjorli dürfte wohl - nicht zuletzt wegen der Dampfsonderfahrten - das in Deutschland am häufigsten abgebildete Eisenbahn-Motiv aus Norwegen sein. Sie läutet den Beginn des tief eingeschnittenen Romsdalen ein. Dass der Rauma-Fluss am 25.08.99 mangels genügender Schmelzwasser-Zufuhr jedoch eher ein Bach war, können die Fahrgäste des Rt 2352 bezeugen.
Während sich Fluss und Straße nun gleich in die Tiefe stürzen, verläuft die Bahn noch bis Verma oben am Hang entlang. Rt 351 hat vor der Kulisse des markanten Rånåkollen (1146m) die Stuguflåtenbru hinter sich gelassen, als er am 09.09.96 abwärts in das Romsdalen rollt.
Die zweite und wesentlich imposantere Brücke über die Rauma-Schlucht ist die Kyllingbru bei Verma. Rt 2351 hat sich über zwei 180°-Kehren oberhalb von Verma in die Tiefe des Romsdalen hinabgeschraubt, bevor er am 25.08.99 die Brücke quert, deren Name übrigens nichts mit dem engl. "killing" zu tun hat. Die Höfe oberhalb der Brücke heißen Kylling, was wiederum "Hühnchen" heißt... Hier gibt es das gesamte Hochkant-Bild.
Ein Stück tiefer hat die Raumabahn fast den Talgrund erreicht. Der aufwärts fahrende Gt 5256 passiert am 24.08.99 die ersten Höfe von Verma. Gleich wird er nach Querung der Kyllingbru in den Rundkehren auf der anderen Talseite noch zweimal oberhalb des Fotografen auftauchen.
Immer bedrohlicher steigen die Bergwände in die Höhe. Wasserfälle stürzen sich oft in freiem Fall in die Tiefe. Unweit des Hofes Remmem führt die Strecke unmittelbar am Ufer der Rauma entlang. Leider hatte der Gt 5256 einige flache Wagen hinter der Lok, als er am 25.08.99 vor dem über die schwarze Steilwand hinüber lugenden Breidtind (1797m) seinen Weg nach Dombås nahm. Der Breidtind gehört zu den "Trolltinderne" (Trollzinnen), einer Kette von markanten Zacken oberhalb des Romsdales.
Nicht viel heller wirkten die Felswände am 23.07.97, als der Rt 354 den Bahnhof Marstein verließ. Der steilste Streckenabschnitt ist nun vorbei. Die Raumabahn führt jetzt relativ ebenerdig im weiterhin tief eingeschnittenen Tal zu Füßen der Trollveggen (Trollwand) und Trolltinderne (Trollzinnen) Åndalsnes entgegen.
Haargenau in dem Moment, als der vormittägliche Güterzug durch den Bahnhof Marstein rollen sollte, kam die Sonne heraus und sorgte für einen kleinen Regenbogen vor den tief an den schwarzen Bergwänden des Romsdalshornes (1550m) hängenden Wolken. Schade nur, dass der 23.08.99 der erste Werktag einer neuen Fahrplanperiode war, in der leider kein Güterzug mehr um diese Zeit vorgesehen war...
Am Ende des Romsdalen treten die Berge kaum auseinander. Quasi in die Mündung der Rauma hinein wurde in Åndalsnes am Romsdalsfjord ein neues Gewerbegebiet angelegt, zu dem auch ein neuer Güterbahnhof mit kleiner Laderampe und großen Ladeflächen für Container gehört. Vor der beeindruckenden Kulisse der steilen Berghänge stellt das multinationale Gespann aus SJ-T44 344 und NSB-Di8 706 am 12.03.01 den abendlichen Wagenladungszug zusammen.
NEU 09.04.01
Noch eine 180°-Kurve um die Bergnase herum, zu deren Füßen der Flecken Åndalsnes liegt, und der Personenbahnhof ist erreicht. Während der Schnee am 12.03.01 zwischen den Gleisen dank des milden Klimas schon früh getaut war, geben die schneebedeckten Berge rund um den Isfjord noch eine beeindruckende Winterkulisse für den soeben eingetroffenen Agenda 2343 ab. Im November 2000 wurden die bekannten NoHAB-Loks von Talent-VTs der Reihe Bm93 abgelöst.
NEU 09.04.01
Wesentlich wärmer war es in Åndalsnes am 01.07.92, als fast südländisches Feeling aufkam. Außergewöhnlich lang war der von einer Di3 geführte Rt 352 Åndalsnes - Oslo, der irgendwo im Gudbrandsdalen eine große Reisegruppe aufnehmen sollte. Abgesehen von den Zügen hat sich in den neun Jahren zwischen 1992 (Bild oben) und 2001 nicht besonders viel verändert.

Diese Galerie hat folgende Anschlüsse:
In Dombås an die Dovrebane Oslo - Trondheim.

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