Die Erzbahn
Von Riksgränsen nach Vassijaure
Die schwedisch-norwegische Malmbane ("Erzbahn") von Luleå an der Bottnischen See bis Narvik am Westfjord ist eine der nördlichsten Bahnstrecken der Welt. Die Erzzüge fahren von den Gruben bei Gällivare ("Malmberget") nach Luleå und von Kiruna ins norwegische Narvik. Besonders der letztgenannte Teil erfreut sich unter den Eisenbahnfreunden immer größerer Beliebtheit. Die 169 km lange Strecke von Kiruna nach Narvik hat landschaftlich alles vom Gebirge bis zum Fjord zu bieten, weist eine ggü der Verbindung Gällivare - Luleå erheblich dichtere Zugfolge auf und stellt nicht zuletzt das letzte Einsatzgebiet der berühmten dreiteiligen schwedischen Stangenelloks Dm/Dm3 dar. Diese Galerie befasst sich nur mit einem sieben Kilometer langen Teilstück der Erzbahn. Haupt-Augenmerk ist dabei auf den Bahnhof Vassijaure gerichtet, dessen mächtiges Empfangsgebäude mitten in der Wildnis aus allen Blickwinkeln zu beeindrucken vermag.
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Die Bilder:
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Ein Relikt aus längst vergangener Zeit: Unmittelbar an der Grenze zu Norwegen steht diese Ringlokschuppen-Ruine mitten in der Wildnis. Vom Zug aus ist sie nicht zu sehen, weil die Bahn innerhalb eines Lawinenschutz-Bauwerkes fährt. Die Ruine stammt aus einer Zeit, in der Riksgränsen noch einen richtigen Bahnhof mit netter kleiner Halle hatte. Nachzulesen ist all dies auf Tafeln entlang des Rallarvägen - einem Wanderpfad auf dem alten Versorgungsweg aus der Bauzeit der Bahn, auf dem man von Katterat am Rombakksfjord bis Abisko laufen kann.
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Heute besitzt Riksgränsen nur noch einen schmucklosen, in einen Lawinenschutz hineingebauten Haltepunkt, den TK 91 am 16.08.01 gerade verlässt.
Von 1999 bis 2003 führte die Norrländische Gesellschaft Tågkompaniet den Personenverkehr auf der Erzbahn durch, die allerdings fast ausschließlich mit angemieteten SJ-Fahrzeugen fuhr. Lediglich als Verstärker gelangten einige der urigen norwegischen B3-Wagen zum Einsatz, die äußerlich durch ihre rote Farbgebung auffielen.
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Besonders groß ist die Siedlung Riksgränsen nicht. Im wesentlichen aus Hotels und Hütten besteht die Häuseransammlung. Dank eines ganzen Systems an Skiliften erreicht die Skisaison zu Ostern ihren Höhepunkt und wird erst am Midsommarafton für beendet erklärt (und wenn man halt nachhelfen muss...). Die lange Kette des Mgt 9920 taucht am 23.06.03 in Kürze in den Lawinenschutz am Haltepunkt ein.
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Nur ein kleines Stück vor Durchfahrt durch Riksgränsen konnte im nächtlichen Sonnenschein am 25.06.03 um 23.37 Uhr der ARE 4004 beobachtet werden. Dass als Zuglok eine der letzten orangen Rc zum Einsatz gelangen würde, war nicht bekannt - sonst hätten wir wohl einen Standort in größerer Gleisnähe gesucht. ARE steht für "Arctic Rail Ekspress" und ist die Produktbezeichnung für die Fracht-/Containerzüge, die von Oslo im Transit durch Schweden nach Fagernes bei Narvik verkehren.
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Der gleiche Zug ARE 4004 durchfährt am Mittsommarafton 2003, der auf den 20.06. fiel (die Schweden legen den Mittsommerabend immer auf einen Freitag, damit sie zwei Tage zum Ausnüchtern haben...), den Haltepunkt Katterjåkk, während aus den umliegenden Hütten das Gegröhle der Besoffenen drang.
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Etwa an derselben Stelle befand sich am 03.07.02 der TK 93. Er quert gerade den Fluss Katterjåkka, nachdem er zuvor den (fast) gleichnamigen Haltepunkt durchfahren hat.
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Es gab mal eine Zeit, in der richtiger Nahverkehr auf der Ofotbane angeboten wurde. Mit norwegischen Triebwagen der Baureihe Bm67 ging es mehrmals täglich von Narvik bis Bjørnfjell und einmal sogar bis Vassijaure. Letztgenannter Zug war der Lt 7987, der am 20.07.1993 östlich von Katterjåkk seines Weges braust. Ein Jahr später war dieser Regionalverkehr gänzlich eingestellt.
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In den letzten Jahren, in denen Tågkompaniet den Personenverkehr auf der Erzbahn durchführen durfte, wurde einmal wöchentlich ein spezieller Sonderzug, der "Polar Express", eingesetzt. Die Reiseteilnehmer waren in Riksgränsen abgesetzt worden, um sich dort die Diashow über Lappland von Sven Hörnell anzuschauen. Der Zug kehrt am 03.07.02 als Lr nach Vassijaure zurück, um dort das Ende der Show abzuwarten und die Reisenden danach am Hpl Riksgränsen wieder aufzunehmen und nach Narvik zu befördern.
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Auch hier dieselbe Stelle aus anderer Perspektive. Als am 24.06.03 der Mgt 9909/9927 unweit des Eisenbahner-Sportlerheims Vassberget gen Kiruna strebte, kam das Licht noch von der Ostseite der Bahn und ermöglichte diesen Ausblick bis Riksgränsen.
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Blickt man von dem Standpunkt aus nordwärts, ergibt sich diese Perspektive. CX 94 wird am 24.06.03 in Kürze Vassberget passieren. Connex hatte gerade am Wochenende zuvor den Personenverkehr auf der Erzbahn übernommen und fährt mit Wagen, die neben "Connex" auch Beschriftungen von TK und SJ besitzen. Ein Novum sind die von Connex eingeführten zwei ex-norwegischen B3-Wagen in dunkelblau, in denen die Firma "Svenska Orientexpressen" im Nachtzug für das leibliche Wohl sorgt.
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Im Jahre 1993 waren braune Dm/Dm3-Loks noch die Regel auf der Erzbahn. Ein Stück westlich von Vassijaure konnte am 20.07.1993 ein damals "stinknormaler" Erzzug bei der Ausfahrt aus dem ersten Lawinenschutz-Bauwerk beobachtet werden.
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Am 17.03.01 sah die Welt etwas winterlicher aus. Von einer Anhöhe westlich des Bf Vassijaure wird ein Erzzug beobachtet, der sich von Norwegen her nähert.
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Begeben wir uns nochmal zurück in das Jahr 1993: Am 20.07. treffen sich im Bahnhof Vassijaure die Schnellzüge 904 und 905 von / nach Stockholm. Der 904 überholte dabei gleichzeitig einen Erzzug, der geduldig auf dem vorderen Gleis wartet. Die meisten der erkennbaren Fahrzeuge kommen nicht mehr oder nur stark verändert auf der Erzbahn zum Einsatz.
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Im Jahre 2003 konnte allerdings auch viel los sein in Vassijaure - und dazu reichte sogar ein einzelner Zug. Ein ähnliches Sonderfahrt-Programm wie im Jahr zuvor noch Tågkompaniet mit dem Polar Express anbot, gelangte u.a. am 24.06.03 zum Tragen - diesmal allerdings durch SJ-Charter. Offensichtlich wollte/durfte man aber nicht nach Norwegen rein; daher mussten die Reisenden per Bus zu Sven Hörnells "Bildspel" nach Riksgränsen gefahren werden.
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Natürlich darf der klassische Blick auf das Empfangsgebäude von Vassijaure im Winter nicht fehlen. Am 16.03.01 war es der Mgt 9916, der den einsamen Bahnhof in verschneiter Winterwelt passierte. Der Turm des Empfangsgebäudes diente einst als Umformwerk. So zur Veranschaulichung wurden beidseitig des Gebäudes einige historische Leitungsmasten der alten Bahnstromleitung wieder aufgestellt und Kabel an das Empfangsgebäude herangeleitet.
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Nochmal der "Polar Express" des Vorjahres. Nach dem Umsetzen wird im Bahnhof Vassijaure am 03.07.02 geduldig gewartet, bis die Ausflügler in Riksgränsen wieder "eingeladen" werden können. Zuglok ist eine DA.
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Wieder einmal ist es ARE 4004 in seiner Planlage so gegen 23.30 Uhr, der vom nordischen Licht erfasst wird. Ohne Halt geht es am 21.06.03 durch den Bahnhof Vassijaure. Die vordere Lok trägt das Farbkleid von "Green Cargo", der neuen Güterbahn Schwedens, die aus der SJ-Gods-Sparte hervorgegangen ist. Die zweite Lok trägt (wie die meisten Rc-Lokomotiven) noch das aktuelle SJ-Farbkleid mit "Green Cargo"-Aufkleber.
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Zehn Minuten hinter dem ARE 4004 folgt am 21.06.03 um 23.37 der Erzzug Mgt 9922 durch den Bahnhof Vassijaure. Er war in Kopparåsen "an die Seite" genommen worden, um den schnelleren ARE überholen zu lassen.
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Zu Zwecken der Eigenwerbung hatte die Firma Tågkompaniet eine Lok grün bemalt und die Namen sämtlicher von den Norrland-Nachtzügen angesteuerten Orte auf ihr verzeichnet. Am 16.03.01 hat besagte Lok 13 kurz mit ihrem TK 91 in Vassijaure angehalten und setzt nun die Fahrt fort.
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Der bereits gezeigte Sonderzug vom 24.06.03 ist nun auf dem hinteren Gleis des Bahnhof Vassijaure sicher verstaut, während auf Gleis 1 der leere Erzzug Mgt 9915 durchrollt. Dieser ist mit einem Päärchen der norwegischen Baureihe El15 bespannt. Die vordere Lok trägt noch das alte Farbkleid, während die hintere Lok mittlerweile in MTAS-Farben umlackiert worden ist. Mit Inbetriebnahme der IORE-Loks werden die El15 als erstes abgestellt.
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Dasselbe Päärchen bespannt ebenfalls am 24.06.03 den nächtlichen Mgt 9922, der kurz vor Mitternacht von Osten in den Bahnhof Vassijaure einfährt und sich dabei ansatzweise in einem der "Bahnhofsseen" spiegelt.
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Weitere Galerie über die "Erzbahn":
Entlang des Torneträsk
Die neuen Galerien
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