Ein Backslash durch die Westhälfte: Rumänien September 2019

Autor: Jan-Geert Lukner. Alle Rechte am Text und an den Bildern liegen beim Autor.

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Samstag, 21.09.2019

Früh ging es los, viel zu früh. Um 4.27 klingelte der Wecker, um 5.10 fuhr der Bus. Die S-Bahn hatte heute mal keinen Schienenersatzverkehr und Sturmschäden waren mangels Wind auch nicht zu befürchten. Etwas Reserve hatte ich eingeplant, ggf eine schöne Zeit für das Flughafenfrühstück. Ab Berliner Tor ging es zusammen mit Maren, die zufällig einen Flug ne Viertelstunde nach mir nach München gebucht hatte. Am Flughafen kamen wir auf dem Weg von der S-Bahn zum Terminal an einer Gruppe aus zwei Polizisten und einem kleinen Hund vorbei. Das war kein Polizeihund; der Arme war offenbar zurückgelassen worden. Ein Jammer!

An der Gepäckannahme hatten wir am Automaten etwa sieben Personen vor uns. Und es ging nicht wirklich voran. Bald beschlossen wir, die bemannten Schalter zu nehmen. Da standen zwar mindestens zehnmal so viele Leute vor uns, aber dank vieler geöffneter Schalter ging es schön flott voran. Am Ende waren wir durch, als die Familie, die hinter uns am Automaten gewartet hatte, gerade ihr Gepäck in den Automaten lud. An der Sicherheitskontrolle ging es flott, nur die Kamera musste die übliche Ehrenrunde drehen. So hatten wir dann noch schön Zeit für ein entspanntes Frühstück bei Marché.

LH 2087 Hamburg 8.00 - München 9.15

Der Flug war sehr angenehm. Dank wolkenlosem Blick konnte ich Billstedt, Braunschweig, den Harz mit der kompletten Rübelandbahn und später Regensburg erkennen. Dann ging es auch schon wieder in den Landeanflug. Die Landung war eine der weichsten, die ich je erlebt hatte. Die Spannung wurde immer größer: "Gleich setzt er auf, gleich setzt er auf!" Als diese Erwartungshaltung eine Weile angedauert hatte, musste man konstatieren, dass wir schon längst rollten.

In München musste ich zum Glück nicht nochmal durch die Sicherheitskontrolle. So hatte ich noch bischen länger was von meiner teuer am Hamburger Flughafen erstandenen Fanta. Am Abfluggate traf ich Yannick, der bereits um 2.50 in Frankfurt mit dem Zug aufbrechen musste. Der Flug ab Frankfurt hätte 300 Euro mehr gekostet.

Gemeinsam machten wir uns nun erstmal Gedanken über die ersten Fotoaktionen. Die Wetterlage war dergestalt, dass heute und morgen topp sonniges Wetter zu erwarten wäre. Ab Montag sollte es leider deutlich unbeständiger werden. Insofern müsste man heute Nachmittag vor den Toren von Cluj beginnen und nach Sonnenuntergang vielleicht noch nen Ritt in ein mögliches Einsatzgebiet für morgen machen. Angesichts der rumänischen Straßenverhältnisse konnte das dann aber auch nicht ewig weit weg sein. Unser Nachmittagsprogramm wurde derweil immer knapper, weil unser Flug nach Cluj immer weiter nach hinten korrigiert wurde. Am Nachmittag gibt es ja durchaus eine Reihe interessanter Züge im Apusenigebirge, also an der Strecke Cluj - Oradea. Aber das Abholen des Autos würde auch noch ne Weile dauern...

LH 1668 München 10.50+45 MESZ - Cluj-Napoca 13.30+40 OESZ

Da ich im Vorhinein paarmal umgebucht worden war, hatten wir nun getrennte Plätze. Auch jetzt war unter uns wieder gut die Landkarte ausgebreitet. Diesmal mit Zuhilfenahme der Landkarte auf dem Handy (denn die da unten hatte leider keine Beschriftung) sah ich den Neusiedler See und dann lag bald Budapest optimal vor uns ausgebreitet. Man sah Püspökladani und Aleșd, zuvor waren wir direkt über Oradea geflogen.

Immigration und Gepäckaufnahme klappten auf dem "Airoportul Internațional Avram Iancu" von Cluj-Napoca zügig, die Mietwagenaufnahme hingegen erwartungsgemäß nicht. Wir kannten das ja schon. Payless ist billig, aber wir sind auch die letzten zwei Male von keinem Shuttleservice erwartet worden. Insofern riefen wir mal gleich die Kontaktnummer an, die allerdings nur eine Hotline in Budapest (ja, Budapest, nicht Bukarest!) war. Er wollte aber Bescheid sagen, dass wir warten. An so einem sonnigen Tag war diese Verzögerung natürlich besonders ärgerlich. Als 15 Minuten später immer noch niemand erschien, bin ich mal langsam zu Fuß zu dem Hinterhof aufgebrochen, wo deren Dependance liegt. Das war doch etwas weiter als erinnerlich. Aber als ich gerade dort angekommen war, rief Yannick vom Flughafen an, dass jemand gekommen sei. Die beiden kamen nun zusammen angefahren und wir konnten die Formalitäten klären. Der Duster hatte schon schön viele Kratzer; da konnten ordentlich Markierungen auf dem Vertrag gesetzt werden...


Der Reisebericht beginnt, wie der letzte geendet hat: Eine Straßenbahn aus der Region Berlin-Brandenburg in Cluj im Bulevardul Muncii. Letztes Mal war es eine ex Berliner, diesmal eine ex Potsdamer.

Als wir dann endlich auf der Straße waren, mussten wir leider feststellten, dass die drei lokbespannten Fernzüge für uns abgefahren waren. Als letzter hatte sich der IR nach Timi vor zehn Minuten in Richtung Kreischtal in Bewegung gesetzt. Wir fuhren trotzdem mal in die Richtung. Zumindest den Transferoviar 614 erwarteten wir ja noch, und paar 628er sollten sich auch noch ausgehen. Yannick entdeckte im Umlauf, dass auch ein CFR Regio kommen solle, der laut Plan kein Desiro, sondern eine 60 mit Wagen sein sollte.

Für TFC IR 15037 fanden wir vor Gârbău einen netten Blick. Nur die Front war noch nicht ausgeleuchtet. Der CFR Regio war tatsächlich lokbespannt, wenn auch mit einer 82. Egal, Hauptsache kein Desiro. Wir nahmen den Zug R 3075 und vorher noch den Nachschuss auf R 15854 (Interregional 628) am Hp Macău. Einen beschmierten Desiro als R 3630 gab es zwischen Gârbău und Nădășel, dann den etwas gestutzten 614 als TFC IR 15036 östlich Gârbău mit einem hübschen Blick. Im allerletzten Licht konnten wir zwischen Aghireș und Macău noch einen 628 als R 15857 an einem schönen Ausblick mitnehmen.


Östlich von Gârbău rollt ein Wadloper als IR 15037 vorüber.


Die IRC 628 tragen momentan zum Teil Beklebungen für "100 Jahre Rumänien". Ein solcher verlässt gerade den Hp Macău.


Zwar keine 60, aber besser als Desiro: Der mit einer 82 bespannte R 3075 nähert sich Macău.


Östlich von Gârbău kommt der mittlerweile auf zwei Wagen gestutzte 614 von TFC als IR 15036 vorüber.

Im Bahnhof Gârbău hatte man sämtliche Formsignale ihrer Flügel beraubt. Einzige Ausnahmen: Das Nordesig und das Nordasig vom durchgehenden Hauptgleis befanden sich noch als Block- bzw Deckungssignale für den handgekurbelten BÜ in Betrieb. In Macău hatte Yannick mal seine Drohne zur Anwendung gebracht. Ich war sehr neugierig auf das Teil und völlig überrascht, wie winzig sie sich im Rucksack verstauen lässt. Hier war dann auch ein günstiger Anwendungsfall, da wir an einem Hp standen. So konnte man sich vorm Hp auf das normale Bild konzentrieren und danach auf das Drohnenbild (Y).


Sieht aus wie Drohne, ist es aber nicht: Zu guter Letzt konnten wir von einem Hügel den IRC R 15857 beobachten. Hinten ist der Hp Macău erkennbar.

Nach dem letzten Bild von dem 15857, dem 628, war es 18.30. Wir hatten immer noch keinen so rechten Plan, was wir morgen machen wollten. Zwei Stunden Gewaltritt irgendwohin durften noch sein, vier Stunden aber nicht. Wir wollten ja auch noch zu Abend essen. Ursprünglich gewünschte Ziele wie Miercurea Ciuc kamen nicht mehr in Frage. Eine Überlegung war Oradea. Dagegen sprach nur, dass von dort das miese Wetter kommen sollte - aber wohl erst Montag Morgen. Was für ein blöder Druck, wenn man am Ankunftstag weiß, dass noch ein schöner Tag folgt und das Wetter dann gründlich abstürzt... Bei unseren Überlegungen tauchte plötzlich noch ein CFR Bummelzug auf, der eine undefinierbare Lok vor hatte. War es eine 82, war es eine 89 oder war es eine Rangierlok? Jedenfalls war sie schick in dunkelblau lackiert. Die Sonne war schon untergegangen, wir haben kein Foto gemacht.

Aber diese zweite lokbespannte Bummelzuggarnitur ließ einen an sich sehr naheliegenden Gedanken reifen. Wir befanden uns hier gewiss an einer der landschaftlich schönsten Dieselstrecken des Landes. Auch wenn sich die lokbespannten Fernzüge in den Nachmittagsstunden konzentrieren, läuft hier ja doch mehr als nur Desiros. Und motivlich hatten wir hier ja sicherlich noch nicht alles abgefrühstückt. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wir buchten eine Unterkunft in Poieni, direkt im Kreischtal. Die Casa Alesia war zwar mit 44 Euro für das Zimmer etwas teuer für hiesige Verhältnisse, aber das musste uns zum Glück nicht stören. Bei booking wurde alles sehr edel dargestellt, es war dann normal bodenständig, aber völlig ok. Vor allem konnten wir direkt im Hotel essen. Es gab eine gemischte Fleischplatte mit wunderbarer Knoblauchsoße.

Sonntag, 22.09.2019

Da die Zimmer auf der straßenabgewandten Seite lagen, konnten wir gut schlafen, vielleicht etwas unruhig. Ich träumte davon, dass wir Zug fahren wollten. Hier in Rumänien. Der Fahrkartenverkäufer saß unter einem Schirm an einem Tischchen auf dem Bahnhofsvorplatz. Über den führten die Gleise einer Waldbahn. Als wir die Fahrkarten hatten, war gerade ein Waldbahnzug eingefahren und blockierte den Weg in den Bahnhofs-Fußgängertunnel. Als wir endlich um den langen Zug rumgelaufen waren und die Treppe auf unseren Bahnsteig hoch kamen, konnten wir nur noch von hinten eine Art zweiteiligen "fliegenden Hamburger" in der aktuellsten blauen CFR-Lackierung wegfahren sehen. Die Frage, ob das unser Zug gewesen wäre, blieb offen. Ich träume selten so konkret, deshalb musste ich das mal aufschreiben :-)

Vielleicht hatte mich beeinflusst, dass ich den Nachtzug lautstark aus dem Bahnhof hab beschleunigen hören... Und das Bild mit dem Mann am Tischchen unter einem Schirm sollten wir Tage später noch real sehen, allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang. Das Frühstück war klasse. Neben dem gewohnten Omelett gab es ein kleines, aber feines Buffet mit verschiedenen, authentisch wirkenden Salami Sorten, Schafskäse und selbst gemachtem Ajvar, der - so habe ich nachträglich ergoogelt - in Rumänien Zacuscă heißt. Auch für die "süße Fraktion" war gesorgt.

Danach fuhren wir zu dem altbekannten BÜ zwischen Lacu Crișului und Piatra Craiului. Nur hier konnte man die nun anstehenden vier Westfahrer schon mit Frontlicht bekommen. Ein wenig konnte man dann auch variieren. Es gab...


Der 614 kommt als IR 15031 zurück. Eigenartigerweise wurde die Baureihe wieder auf "614" und das Halter-Länderkürzel auf D geändert...


"EC" 144 von Cluj nach Wien hat noch viel des Weges vor sich, als er uns bei Negreni, zwischen dem Hp Lacu Crișului und dem Bahnhof Piatra Craiului begegnet.


IRC R 15852 schaut ostwärts vorbei.


Und den Gegenzug IR 15853 nehmen wir hier auch noch mit. In der Zugzielanzeige wird sogar der richtige Zielbahnhof angezeigt! Nur das angehängte "-A" ist komisch.

Vier Züge in Richtung Westen waren das also. Hätte man sich unter Verzicht auf die letzten beiden, für die das Licht aber am besten stand, um den ostfahrenden 628 kümmern sollen? Im Nachhinein vielleicht ja, denn die Ausfahrt Ciucea sah klasse aus, und wir bekamen sie nur noch mit dem vollgesifften Desiro des R 3074.


R 3074 verlässt den Bahnhof Ciucea. Dieses Jahr haben wir im starken Gegensatz zu den Vorjahren fast nur beschmierte Desiros gesehen. Na ja, besser die als das Altmaterial...

Danach wollten wir mal weiter westwärts schauen. Im Bereich rund um Bratca ist das Tal der Crișul Repede, der Schnellen Kreisch, am engsten. Vielleicht würde hier etwas mit und von Felsen gehen. Bis zum nächsten Zug, dem IR 1834 von Timi nach Iași war nun etwas Zeit zum kundschaften. Wir fuhren bis Bălnaca, wo die Felsen am dichtesten zusammentreten. Durch eine Zigeunersiedlung und über eine holprige Holzbrücke gelangten wir auf die andere Seite der Kreisch. Von einer Anhöhe aus hätte man wohl was mit dem Ort von oben machen können. Zu so viel weiterer Kundschaft z. B. für die Felsen, war dann gar nicht Zeit. Erst dachten wir, wir machen den IR 1834 an zwei auf dem Hinweg für gut befundenen Motiven, doch kamen uns dann doch Bedenken, dass wir beide vermutlich kaum schaffen würden. Das erste, ein Flussmotiv, hätte ohnehin noch gar nicht genug Seitenlicht gehabt. So gab es den Zug einmal zwischen Stâna de Vale und Bulz und nach einer kleinen Begleitfahrt nochmal am Esig Poieni.


Vor zwei Jahren war er noch komplett rot, jetzt ist er graublau: IR 1834 von Timișoara nach Iași, ein richtiger Fernzug. Diesmal allerdings gestutzt auf drei Wagen (sonst aber immer vier). Hier zwischen Stâna de Vale und dem abseits der Straße gelegenen Bahnhof Bulz.


Und nochmal beim Esig Poieni.

Prima! In der nun anstehenden noch längeren Zugpause wollten wir mit der Kundschaft bei Bălnaca fortfahren. Weit kamen wir allerdings nicht! Der Schrankenposten zwischen Poieni und Ciucea hatte die Latten unten! Und das, obwohl wir weit und breit keinen Personenzug im Fahrplan ausmachen konnten! Wir drehten um und schauten am Bahnhof Poieni nach dem rechten. Dort stand bereits Durchfahrt gen Osten. Wir fuhren voraus bis zu einem BÜ hinterm Bf Brăișoru, an dem man schön einen langen Güterzug darstellen konnte. Denn um einen solchen musste es sich ja wohl handeln! Na ja, ein Güterzug war es dann aber doch nicht ganz. Aber auch eine Lz konnte man mal mitnehmen.


Eine GFR 80 hat den Bahnhof Brăișoru hinter sich gelassen und strebt Huedin entgegen.

Ok, nun aber auf nach Bălnaca! Noch war genug Zeit auf den EC 367 von Budapest, der unser nächstes Musthave darstellte. Ich nenne die internationalen Züge mal "EC", obwohl die als IR eingestuft sind. Aber als IR laufen halt auch diverse RE-mäßig fahrende Triebwagen, so dass ich mir mal diese kleine Unterscheidung erlaube. Es ging hinter Piatra Craiului wieder von der Hauptstraße runter und auf einer kleinen Straße ins Tal hinein. Da liegt dann drüben auf der anderen Flussseite der Bahnhof Bulz, der nur über einen kleinen Fahrweg erreichbar ist, der bei der Umrundung eines Felsens dem Gleisprofil aber gefährlich nahe kommt. Nach einer vergeblichen Begutachtung des Bf Bulz machten wir an dem Felsen mal ein Mietwagenbild, wobei wir das Auto aber lieber nicht stehen ließen. Yannick fotografierte mich bei der Vorbeifahrt.


Fahrstraßenausschlüsse gibt es bei dieser Beinahe-Spurverschlingung von Fahrweg und Bahngleis nicht, aber es ging alles gut.

Wegen der großen Zugpause fühlten wir uns dort ja einigermaßen sicher. Und es ging auch alles gut. Der Güterzug kam uns erst entgegen, als wir gerade eine Kurve weiter waren... Ein Güterzug hier auf dieser Strecke war schon was besonderes. Da mussten wir hinterher. Wir schafften den Zug bei der Einfahrt nach Piatra Craiului.


Zwei "Kutter" von CFR Marfa ziehen ihren Güterzug in den Bahnhof Piatra Craiului hinein.

Als nächstes warteten wir den Zug in Ciucea ab. Da hätten wir ihn nett über die Kurve rüber bei der Einfahrt fotografieren können. Das scheiterte daran, dass der Zug hier schon für eine anstehende IRC Fahrt an die Seite genommen wurde und sich das Ausweichgleis zum Über-die-Kurve-Fotografieren nun gar nicht eignete. Deshalb fuhren wir mal gleich nach Poieni weiter, wo wir auf ein Motiv mit Formsignalen hofften. Der Fdl winkte allerdings gleich ab, als er uns mit den Kameras sah. Diese Form der Spionage duldete er nun gar nicht in seinem Bahnhof. Wir haderten etwas rum und fuhren dann zur Westeinfahrt. Dort war beim Weichenwärter gerade Ablösung. Beide Weichenwärter waren aber wesentlich offener und der eine sprach auch etwas Englisch. Wir durften uns "drüben bei Weiche 12" an den Rand stellen.


Derselbe Zug nochmal in Poieni. Kurios fanden wir, dass ein Ausfahrsignal als k&k-ähnliches Signal ausgebildet war, während sonst in Rumänien ja praktisch nur der "deutsche" Signaltyp anzutreffen ist.

Nun wurde es aber auch höchste Eisenbahn für den EC im "engen Tal". Das war jetzt eine wahrlich effektiv genutzte große (Personen-) Zugpause gewesen. Das Felsenmotiv konnten wir nicht mehr auskundschaften, aber das Flussmotiv durfte gern noch sein, und das sollte auch zeitlich zu schaffen sein. Wir fuhren wieder bis kurz vor Bratca - diesmal ohne dass uns ein Güterzug entgegen kam. EC 367 kam mit der roten Seite der Rumänien-Lok voraus zwischen Bratca und Stâna de Vale dann auch richtig gut. In Poieni hatten wir den Zug sicher überholt, so dass es am Einfahrsignal ein weiteres Bild geben konnte.


"EC" 367 von Budapest nach Brașov ist wieder mit der "Rumänienlok" bespannt und wird von uns gleich nach Verlassen des Bahnhofs Bratca am Ufer der Crișul Repede abgepasst.


Und nocheinmal in Poieni.

Nun waren wir auch wieder in der richtigen Gegend für das weitere Programm. Von vor zwei Jahren kannten wir in Bologa noch das "Kalkwerk-Motiv". Das hatten wir damals leider nur mit einem Desiro bekommen - immerhin mit einem unbeschmierten. Jetzt wollten wir einen IRC-628 dort abgreifen. Vorher war aber aus der anderen Richtung noch der EC 366 abzugreifen, den wir auf der Hauptstraßenbrücke zwischen Brăișoru und Huedin aufnahmen - auch ein absolutes Wunschmotiv. Unser erster EC mit Mittelführerstandslok...


Aus der Gegenrichtung erscheint "EC" 366 von Brașov nach Budapest. Der Urlaub entwickelt sich zur "Tour der Mittelführerstandsloks". Eine solche vorm internationalen Schnellzug wirkt schon etwas kurios. Wobei der internationale Schnellzug gegenüber unserem Besuch vor zwei Jahren auch die Hälfte seiner Wagen verloren hat. Es ist schon traurig, wie die Züge hier immer kürzer werden.

Der EC 366 würde in Ciucea mit dem IRC IR 15854, einem 628, kreuzen. Das Wetter war topp, das Motiv am Kalkwerk passte noch und war nicht zugewachsen, wir waren guter Dinge. Aber... Es tauchte der erste besprayte 628 dieser Tour auf. Das war schon mal ein Satz mit x. Wir planten ein wenig um und würden nachher den 614 hier nehmen. Durch seine Reduktion auf zwei Wagen würde er gut passen. Nun galt es aber erstmal ein Motiv für den IR 1833, den klassischen "D-Zug" Iași - Timi, zu finden. Wir landeten letztendlich an einer Kurve zwischen Bologa und Brăișoru, wo man einen angeknabberten Berg im Hintergrund hatte.


IR 1833 erscheint in einer Kurve kurz vor Bologa mit einem der in dieser Gegend typischen Steinbrüche im Hintergrund.

Zurück zum Kalkwerk! Die Bedingungen: Immer noch allerbest! Hier würden wir mal eine richtig tolle Aufnahme des zweiteiligen 614 hinbekommen. Waren wir uns der Sache vielleicht zu sicher? Heute kam jedenfalls mal als TFC IR 15036 kein 614, sondern ein Wadloper. Immerhin nicht beschmiert und damit schon eine gewisse Steigerung gegenüber dem Desiro im letzten Jahr.


Die sicher geglaubte 614-Leistung ist heute ein Wadloper! Schade, aber dennoch sehr passend an diesem Motiv.

Die Sonne sank nun kräftig. Es standen aber noch die beiden CFR Regios an, die gestern lokbespannt gekommen waren. Man wird ja mal hoffen dürfen. Für den ersten, den R 3076 nach Cluj, suchten wir ein von vor zwei Jahren bekanntes Streiflichtmotiv bei Negreni auf. Zwar war das Stück inzwischen ziemlich zugewuchert, aber mit größerer Brennweite ging noch was. Und unsere Freude war groß, als wieder die zwei Wagen mit der 80 davor auftauchten. Denn eine solche war es, was wir gestern gesehen hatten.


R 3076 taucht wieder lokbespannt auf, hier in Negreni.

Die Garnitur wollten wir nochmal gern weniger künstlerisch umgesetzt haben, wofür wir ein drittes Mal zum Kalkwerk fuhren. Das Kalkwerk dürfte die Stelle sein, an der Ostfahrer abends noch am längsten Frontlicht haben. Leider kreuzte unterwegs der TFC 614 in Ciucea. Der muss wohl über Mittag schon wieder nach Cluj gefahren sein. Mit dem konnten wir nun gar nichts anfangen.


Und nochmal an der Steinverladung von Bologa.

Nun sollte noch der Lokbespannte aus Richtung Cluj kommen. Für den hofften wir, dass noch genügend Licht an die Ausfahrsignalgruppe in Ciucea kommen würde. Allerdings hatten wir das Motiv eigentlich vor zwei Jahren schon topp bekommen. Gäbe es noch etwas anderes? Wir probierten es mal mit den zwei Form-Vorsignalwiederholern, die zwischen EG und Ausfahrsignalen standen. Dort stand man auch schön außer Sichtweite aller möglichen Meckerposten. Zu unserer Freude tauchte R 3075 dann auch wirklich lokbespannt auf! Das war bei diesem Abendlicht nochmal ein richtiger Showdown!


Auch der Gegenzug R 3075 ist wieder lokbespannt. Er verlässt gerade den Bahnhof Ciucea.

Die Sonne schien immer noch vom klaren Himmel. Irgendwie hatten wir daher nach einem Supermarktbesuch mit ziemlich hartnäckiger Bettler-Zigeunerin davor noch gar keine Motivation, jetzt ins Hotel einzuchecken. Ein Desiro konnte noch gehen. Für den fuhren wir extra nochmal ganz hoch nach Brăișoru, wo wir einen Glintschuss in der langen Geraden anfertigen konnten.


Im Glint darf es auch mal ein Desiro sein: IR 1534 auf seiner Fahrt von Oradea nach Cluj-Napoca hat gerade Brăișoru hinter sich gelassen.

Dann war es das aber wirklich! Wir hatten heute Nachmittag erneut das Hotel Casa Alesia in Poieni gebucht und wurden dort verwundert wieder empfangen. Diesmal war aber auch eine englisch sprechende Mitarbeiterin da, der wir das erklären konnten. Das Abendessen war wieder mal klasse. Es gab Hähnchenbrust in Pilzrahmsoße mit Mamaglia (Maisbrei) und Gemüse. Und zwar eine ordentliche Portion! Leider saß der halbe örtliche Fußballverein mit im Restaurant und erwartete das Spitzenspiel CFR Cluj gegen Ceaua Bukarest im Fernsehen. Die konnten ganz schön laut sein! Wir verzogen uns mit dem zweiten Bier ins Zimmer. Nach dem Spiel wurde es schnell ruhig im Haus, was an der Torlosigkeit des Spiels gelegen haben mochte.

Tja, derzeit sah die Wettervorhersage so aus, als ob wir heute letztmalig die rumänische Sonne gesehen hätten. Sowas hatten wir allerdings schon häufiger mal, und am Ende ging doch noch was. Aber wie auch immer das ausgehen wird, eines wussten wir sicher: Heute hatten wir alles gegeben und massig erreicht. Vielleicht hatten wir heute wirklich deutlich über die Hälfte der Gesamtbilder des ganzen Urlaubs gemacht. Heute war ein Ausnahmetag. Den ganzen Tag tiefblauer, wolkenloser Himmel, und ein Zugprogramm, das uns massig Möglichkeiten geboten hatte. So einen tollen Tag hat man auch nicht in jedem Urlaub! Der Tag hat gut geschlaucht. Auf das morgige Ausschlafen freuten wir uns jedenfalls. Und auf einen (!) Ruhetag auch!

Montag, 23.09.2019

Wie erwartet wachten wir bei bedecktem Himmel auf. Kurz nach halb 9 liefen wir zum Frühstück. Wie zum Hohn wurde es draußen plötzlich heller und heller. Über Poieni hatte sich ein größeres Loch in der Bewölkung gebildet. Hätte man den 628 heute in Ciucea mit den Signalen umsetzen können? Wir konnten es nicht wissen; rings herum sah man nur Wolken. Insofern haben wir uns nicht hetzen lassen, sondern noch einen zweiten Kaffee genommen. Heute war der Gastraum leider voller nerviger Fliegen (da hatten die Fußballfans gestern wohl die Verandatür offen gelassen...), ansonsten war das Frühstück aber wieder gut und reichlich. Besonders das Zacuscă...

Wettertechnisch sah es nun so aus, dass Dienstag und Mittwoch eine gewisse Sonnenchance in der Nordwestecke des Landes bestand. Dabei hatten wir uns eigentlich gerade gedanklich auf eine südlichere Route, vielleicht mit Einbeziehung der Făgăraș-Hochstraße, eingestellt. Na ja, das Fotografieren war uns dann doch wichtiger, und die Hochstraße in dicken Wolken macht bestimmt auch nur minderen Spaß.

Wir fuhren einfach mal los. Erst nach Huedin, dann durch die Berge rüber nach Zalău und entlang der Bahn via Șărmășag nach Tășnad. Kurz vor Șărmășag schauten wir uns mal die schöne Pappelreihe näher an, die uns schon bei vorherigen Touren als potentielles Motiv aufgefallen war. Man könnte dort aktuell wunderbar westwärts fahrende Züge aufnehmen. Der Bahnhof war vollkommen tot, nichts los vor dem hübschen Empfangsgebäude. In Tășnad schauten wir uns erstmal am Bahnhof den zufällig gerade anstehenden Desiro Richtung Zalău an. Auch dieser war vollkommen beschmiert. Immerhin gab es einigen Fahrgastwechsel. Als der VT durch war, setzte sich ein Skl nordwestwärts in Bewegung.

Dann fuhren wir nochmal in die Stadt in der Hoffnung auf einen Mici-Stand. Wir entdeckten aber nur unweit des Krankenhauses einen kleinen Wohnwagen, aus dem paar Kleinigkeiten verkauft wurden. Wirkte sehr authentisch. Oftmals gibt es ja in solchen Karren das beste Essen. Hier nicht. Mici gab es nicht. Und der "Hamburger" war wohl der ekligste, der mir jemals untergekommen ist. Das Fleisch bestand aus einem halbrohen Stück von etwa doppelter Salamischeibengröße undefinierbarer Konsistenz, das Brötchen war schrumpelig, der Salat war Krautsalat (vielleicht noch das beste an dem Ding). Zusammengehalten wurde der "Burger" von Ketchup, Mayo und Senf, der schön überall heraustriefte. Wir konnten nur hoffen, dass die Nähe des Standes zum Krankenhaus bloßer Zufall war und nicht der Zuführung von Patienten diente.

Wie schon vor zwei Jahren hatten wir auf der Ladestraße des Bahnhofs unsere Mahlzeit abgehalten und anschließend die Zeit für eine Siesta genutzt. Vorhin hatte es mal voraus nach größerem Blau am Himmel ausgesehen, aber davon war jetzt nichts mehr übrig. Im Laufe der weiteren Fahrt wurde es immer trüber. Wir beschlossen, noch etwas zu kundschaften und steuerten mal den völlig im Nirwana in den Sümpfen gelegenen Bahnhof General Gh Avramescu an. Hier befanden wir uns bereits an der Hauptstrecke Oradea - Satu Mare. Zwei Züge beobachteten wir hier. Der Nachmittagszug ins ungarische Debrecen hatte immerhin drei Wagen, wurde aber von einer 82 gezogen. Nicht so schön wie die 60, die sonst den Zug fährt. Der nachfolgende Bummelzug nach Oradea war wie vor zwei Jahren ein 614 der CFR.

Am Bahnhof General Gh Avramescu waren wir anscheinend gar nicht willkommen. Wir hatten erst bei der östlichen Weichenwärterbude gekundschaftet, wo unser interssiertes Umherschauen sicher nicht unbemerkt blieb. Als wir dann zum EG weiter gefahren waren, wurden wir gleich von einem alten Isegrimm empfangen. Er meinte nur irgendwas Verneinendes zu uns (unsere Kameras hatten wir im Auto gelassen, die waren gar nicht zu sehen!), als wir uns auf dem Bahnsteig umschauten. Wir machten ihm klar, dass zwischen uns eine Sprachbarriere besteht. Klar, vielleicht, aber auch nur vielleicht! wäre eine Erklärung unseres Tuns, vielleicht durch Vorzeigen von paar Fotos, sinnvoll gewesen. Andererseits hätten wir uns auch gleich ein Fotoverbot einhandeln können. Das wäre für morgen, wenn wir bei Sonne gern den Nachtzug hier machen wollen, doof gewesen.

Wir schauten uns danach noch die Perspektive mit dem Güterschuppen an, die auch in der Galerie zu sehen ist. Danach waren wir gerade wieder am daneben geparkten Auto und befreiten uns von den Kletten, da stand Isegrimm (vielleicht ein Nachfahre vom General Avramescu persönlich?) auf unserer Höhe im Schotter und verwies uns mit klaren Gesten des (öffentlichen!) Weges. Er wollte halt kein fremdes, verdächtiges Pack in seiner kleinen einsamen Bahnhofssiedlung haben. Wohlgemerkt: Die Kameras waren immer noch im Verborgenen geblieben. Tja, schon ziemlich dreist. Befürchtete er ernsthaft, dass wir Böses im Schilde führten?

Dieses Erlebnis, die tief hängenden Wolken und erste Hungergefühle ließen ein etwas beklommenes Gefühl aufkommen. Etwas erfreulicher war dann, weil es eh noch früh war, ein Erkundungsritt nach Halmeu, dem Grenzbahnhof zur Ukraine nördlich von Satu Mare. Auch hier fuhr man durch ewig weite Moorgegenden. Der Grenzbahnhof war erstaunlich uneingezäunt. Wir kamen gerade zurecht, als sich eine Breitspur-Hummel mit einem kurzen Güterzug gen Ukraine in Bewegung setzte. Sehr schnell fuhr der nicht. Vermutlich war das überhaupt ein Riesenglück, einen internationalen Zug gesehen zu haben. Ansonsten war der Bahnhof nämlich leer, internationalen Personenverkehr gibt es nicht mehr. Einzig der 17.20 Bummelzug nach Satu Mare stand noch da und fuhr kurz darauf aus. Der hatte diesmal eine 60 vor (vor zwei Jahren eine 82) und zwei saubere rotgraue 1.Kl-Wagen. Den hätte man gern mal fotografiert!

Wir schauten dann noch in Livada vorbei. Das liegt an der Nebenbahn von Satu Mare bzw dem Abzweigbahnhof Botiz nach Bixad (ehemals Schmalspur). Bis Livada, wo Signale und Schranken noch einen intakten Eindruck machten, scheint noch regelmäßiger Güterverkehr zu sein, auch wenn im Bahnhof keine Wagen standen. Aber die Schienen waren blank. Hinterm Bahnhof war aber Schluss und die Strecke komplett zugewuchert.

Die Tankanzeige im Auto war irgendwann von sieben Strichen auf drei Striche geplumpst, hatte sich dort aber seit Zalau gehalten. Wir vertrauten der Reichweitenangabe und tankten nun erst, als die Anzeige auf einen Strich runter und die Warnung angegangen war. Als Reichweite wurden zu dem Zeitpunkt noch 110km angegeben. Nun ja, da muss man sich besser nicht drauf verlassen.

Wir bezogen das von vor zwei Jahren bekannte Hotel Astoria mitten in der Innenstadt von Satu Mare. Wieder ging es nicht ganz glatt mit der Zimmerübergabe, denn das zuerst bekommene Zimmer war noch nicht "gemacht". Aber das zweite war dann schon ok, alles gut! Um uns nicht all zu sehr umstellen zu müssen, ging es auch direkt in dieselbe Pizzaria wie letztes Mal, "Le petit Naples". Sowohl Bier als auch Pizza und Tiramisu waren wieder klasse.

Dienstag, 24.09.2019

Der erste Blick aus dem Fenster fiel auf einen gar nicht mal so komplett bewölkten Himmel. Wir standen mal auf. Für den Nachtzug war es allerdings noch büschen früh. So reifte der Gedanke, dass man ja die eigentliche Ferkeltaxen-Leistung nach Baia Mare vor den Toren der Stadt bei Botiz begutachten könne. Nach einem kurzen 10-Min-Frühstück machten wir uns in die Richtung auf, hatten uns aber zielgerichtet die Straßen der Stadt ausgesucht, die verstopft waren. So konnte das nichts werden. Für den Nachtzug war es immer noch zu früh. Was macht man da? Ganz einfach: Zurückstauen und das Frühstück fortsetzen! Daran hatte dann auch niemand vom Personal etwas einzuwenden. Wenn sie es überhaupt registriert haben, dass zwei Ausgecheckte nochmal beim Frühstück auftauchen.

Zum Nachtzug ging es nach General Gh Avramescu. Ja, nochmal zum General! Die Sonne steckte allerdings um etwa zwei Hände breit in einem Wolkenfeld drin. Keine Chance. Deshalb verschonten wir auch das Bahnpersonal vom Herzkasper, parkten einfach etwas abseits, wo der Fahrweg die hier einstmals abzweigende Schmalspurbahn querte, und genossen die morgendliche Ruhe über dem Moor. Das Pfeifen des Zuges und das tiefe Grummeln des "Jimmy" war schon von weitem zu hören. Der Zug war komplett im neuen Graublau lackiert - bis auf die Lok natürlich. Wir schauten einfach zu.


Weit erstrecken sich die Moore rund um den Bahnhof General Gh Avramescu, der bei dieser Aufnahme in meinem Rücken liegt.

So richtig blauer Himmel war nur im Nordwesten zu sehen. Der Wetterbericht hatte auch für Halmeu deutlich mehr Sonnenstunden angesagt als für Satu Mare. Wir fuhren dort einfach mal hin. Vielleicht würde ja gerade ein Güterzug im Bahnhof sein. Man darf ja mal hoffen... Unterwegs irritierte die Geschwindigkeitssignalisierung in Turulung. Vorm Ortsschild 70, dann am Ortsschild 50, so weit, so gut. Dann kam irgendwann ein Schild "50er Zone", wobei die 50 so blau hinterlegt war, wie bei uns die Richtgeschwindigkeit. Dann kam eine innerörtliche Baustelle, die erst mit einer 60 und kurz darauf mit einer 40 signalisiert war. Dass die Baustellampel statt grün nur gelb blinkend zeigte, fand ich angesichts entgegen kommender Pferdefuhrwerke sogar ganz vernünftig. Irgendwann wurde dann die Zone mit 50er Richtgeschwindigkeit aufgehoben und paar hundert Meter weiter am Ortsschild wurde auch die 50er Pflichtgeschwindigkeit aufgehoben...

In Halmeu war erwartungsgemäß nichts los. Fast nichts jedenfalls. Paar breitspurige E-Wagen wurden im hinteren Bahnhofsteil entladen - und zwar mit einem auf dem Nachbargleis fahrenden Schienenkran! Weiter hinten auf dem eingezäunten Gelände eines Tanklagers hatte sich das EVU Unicom Tranzit eingenistet. Da stand eine von deren Rangierloks und weiter hinten auch eine Hummel. Wir sind da aber nicht hinein gefahren. Statt dessen ging es zur nächsten greifbaren Zugbewegung, einem Regio nach Baia Mare in Botiz - auch, wenn wir damit wieder in die Wolkenfelder fuhren. Diesmal kam als R 4315 ein 614, leider nur mit Lichthauch und blauem Himmel im Hintergrund. Ich machte trotzdem ein Foto.


R 4315 durchfährt den Abzweigbahnhof Botiz.

Das weitere Konzept sah vor, sich nun mal den tollen Bahnhof von Satu Mare näher anzuschauen. Das langgezogene Empfangsgebäude ist schon sehr beeindruckend. Leider gibt es bei richtigem Lichtstand keine einzige Zugbewegung in die richtige Richtung. Immerhin zogen die Wolkenfelder nun immer mehr ab. Und das Motiv rettete uns eine sehr fotogen stehende Rangierlok. Später gab es auch noch einen bereitzustellenden 614, den wir dann auch noch als R 4405 nach Halmeu von der Straßenbrücke gemacht haben.


Die Rangierlok im Bahnhof Satu Mare war ständig mit Personal besetzt. So richtig viel zu tun hatte man aber nicht. Erst viele Stunden später wurde der Diesel mal angeschmissen, aber nur, weil man für den nachmittäglichen "Knoten" der Personenzüge im Weg stand und auf ein anderes Gleis ausweichen musste. Uns kam die Lok für ein Bahnhofsfoto aber gerade recht.


R 4405 nach Halmi wird bereit gestellt.


Blick von der Straßenbrücke in der östlichen Bahnhofsausfahrt auf den ausfahrenden R 4405.


Beim Nachschuss liegt die Reisezugwagenabstellung im Hintergrund.

Danach ging es nochmal zum Bahnhof, wo bald der Zug aus Debrecen ankam. Leider ging unsere Rechnung nicht auf, dass entweder die Lok gleich umläuft oder die Rangierlok sich ans Südende setzt.


Wieder eine 82: R 6822 ist aus Debrecen angekommen.

Danach fuhr Yannick für die ehemals planmäßige Ferkelleistung ins Gleisdreieck Botiz, während ich mich nochmal trotz Spitzlicht an der Straßenbrücke absetzen ließ. Denn die beiden einfahrenden Züge von Baia Mare und Halmeu sollten planmäßig mit nur einer Minute Versatz eintreffen, und man hatte von der Straßenbrücke einen tollen Ausblick auf die parallel verlaufenden Gleise, so dass man vielleicht eine Parallelfahrt bekäme. Das, was dann als R 4314 von Baia Mare auf mich zu kam, sah in der Ferne sogar nach Ferkel aus, entpuppte sich dann aber als vollgesiffter Desiro. Immerhin bekam ich ihn als Hintergrund zu einer rangierenden Lok, das war aber auch alles an Parallelfahrt. R 4406 aus Halmeu kam bestimmt 5 min später.


Die Zuglok für R 4321 nach Apa setzt aus dem Bw in den Bahnhof um, während dahinter R 4314 aus Baia Mare einfährt. Und wenn man gaaaanz genau hinschaut, sieht man gaaanz hinten tatsächlich schon die Lichter des R 4406 aus Halmeu. Der befindet sich noch in Botiz.


Yannick hatte den R 4314 im Gleisdreieck Botiz abgepasst. Der Desiro war wirklich komplett zu. Das war keine Lochfolie!

Die 65 hatte sich vor den Zug nach Apa gesetzt. Wir fanden, den kann man mal machen. Die Hinfahrt als R 4321 nahm ich an einer Kanalbrücke zwischen Odoreu und Medieșul Aurit. Weitere Bilder entstanden bei der Wende auf R 4322 in Apa. Die Rückfahrt erwarteten wir nochmal vor Odoreu, aber da war rechtzeitig ein Wolkenfeld zur Stelle.


R 4321 quert einen kleinen Graben zwischen Odoreu und Medieșul Aurit.


Die Fahrgäste laufen nach hause, während die Lok im Bf Apa nach Ankunft des Zuges um ihren Wagen umsetzt.


Vegetation wird in Bahnhofsnähe verbrannt. Die riesigen Viehschuppen am Bahnhof Apa zeugen von einstiger Bedeutung als Nutztier-Umschlagplatz.


R 4322 steht in Apa zur Rückfahrt nach Satu Mare bereit.

Nun stand der Spätnachmittagszug nach Halmi auf dem Programm. Den wollten wir in Halmeu selbst machen. Unterwegs kommt man nicht gar so gut an die Strecke ran. Gestern, ohne Sonne, war es eine 60 mit zwei sauberen Wagen. Heute mit Sonne natürlich ein 614, der genau an der Fotoecke auch noch beschmiert war. Na ja, immerhin verschwand ein Mastschatten rechtzeitig von der Front, die Wolkenfelder ließen mal wieder volles Licht durch und durch eine spitze Perspektive fiel das Graffito nicht gar so auf. Auch bei der Ausfahrt nahm zumindest ich den R 4410 nochmal im Halblicht auf.


R 4410 steht im Grenzbahnhof Halmeu (ungarisch: Halmi) zur Rückfahrt nach Satu Mare bereit. Links sind die Anlagen zur Umladung von Gütern von Normal- auf Breitspur erkennbar.

Tja, danach hatten wir eigentlich nichts mehr so recht auf dem Zettel. Wir beschlossen, langsam nach Satu Mare zurück zu fahren, nicht aber ohne einen Schlenker über Livada. Es könnte ja vielleicht heute ein Güterzug drin stehen. Als wir uns dem Bahnhof näherten, sahen wir tatsächlich Güterwagen im Bahnhof stehen! Und als wir richtig nah dran waren, sahen wir auch die Lok! Das war ja Wahnsinn! Besonders ideal fotografieren ließ sich die Geschichte zwar nicht, aber es ergab sich ein netter Plausch mit einem der Lokführer, der gut englisch konnte. Wir erfuhren, dass das Holcim-Werk in Livada zweimal in der Woche 2000t Zement aus Aleșd bekommt. Der Zug fährt frühmorgens hin und nach 20 Uhr zurück. Wegen des schlechten Gleiszustandes will sich CFR Infra aber wohl am liebsten bald von der Strecke trennen.


Nach Livada verirrt sich nur noch zweimal die Woche ein Zug. Und da isser: Ein DB Kutter übernimmt im Bahnhof die Rangierarbeiten.


Zur Doku nochmal die Seitenansicht.

Ansonsten erfuhren wir, dass ein Lokführer bei DB Cargo Romania etwa 700 Euro im Monat verdient. Als wir ihm von der Personalnot bei deutschen Verkehrsunternehmen erzählten, meinte er, er würde deutsch lernen und sich melden... Als "Ansporn" überreichten wir ihm schon mal einen DB-Kaffeebecher. Als die Rangierfahrten beendet waren, kam auch noch der Bahnhofscheffe mit seinem Auto angefahren, um an der Ausfahrt, an der wir standen, die Weichen nach den Rangierarbeiten wieder zu verschließen. Der war auch wieder ganz alte Schule. Da wir von dem Tf als Kollegen aus Deutschland vorgestellt wurden, gab er uns würdevoll die Hand, ließ sich ansonsten aber durch uns nicht weiter in seiner Arbeit aufhalten.

Wir hatten in Satu Mare das Astoria nicht nochmal buchen können, weshalb wir auf das Dana2 paar Häuser weiter auswichen. Dort bekamen wir ein Zimmer mit Fenster zum überdachten Innenhof und dem dort gelegenen Pool. Na ja, musste die Belüftung halt über die Klimaanlage erfolgen. Zum Essen gingen wir einem Internet-Tipp nach. In einer Straße, in der wir nie gesucht hätten und in einem Haus, an dem ich normalerweise garantiert vorbeigelaufen wäre, fanden wir den No Pardon Pub. Und der war richtig klasse! Für uns gab es beide Lammkeulen mit Kartoffeln und Kässpätzle. Zwei Lammkeulen für jeden!!! Das war schon der Wahnsinn! Die Kellnerin streckte beide Daumen nach oben, als sie sah, dass wir beide aufgegessen hatten.


Lammkeulen im No Pardon Pub zu Satu Mare. So eine Riesenportion, und das Glas Ursus ist schon leer...

Mittwoch, 25.09.2019

Irgendwie habe ich glaub'ich gar nicht gut geschlafen. Lag das an diesem furchtbaren Binnenraum ohne richtige Fenster nach draußen? Oder lag das am schweren Essen? Vermutlich beides... Kurz nach 8 liefen wir zum Frühstück. Das Buffet war wirklich gut, der Kaffee hervorragend.

Tja, heute war einer dieser Tage, an dem man ruhigen Gewissens Programm abseits der Bahn machen konnte. Wir planten eine Mischung aus Fahrtag und Sightseeing. Gedanklich im Hintergrund stand der Freitag. Im Süden sollte der Freitag schön werden. Hatten wir uns erst Programm für Timișoara ausgedacht, schien nun das schöne Wetter doch noch etwas stabiler für etwas weiter östlich angekündigt zu werden, so für den Raum Craiova. Die heutige Aufgabe lautete also erstmal: Südwärts fahren. Als Tagesziel am besten einen Ort wählen, von dem man sowohl nach Timi als auch nach Craiova kommt. So entstand das heutige Programm. So um und bei 9.30 ging es in den Regen und mit dem Auto aus der Stadt hinaus.

Der erste Teil war lästige Pflicht. Fast auf dem gleichen Weg wie hinwärts, also nicht über Carei, wohl aber über Zalau, ging es zurück nach Huedin. Ab hier wurde der Weg das Ziel. Von Huedin ging es stramm südwärts. Schnell verschwand jeglicher Verkehr von der Straße und es ging geradewegs in die Berge hinein. Ist das gut? Nein, aus Erfahrung wissen wir, dass in Rumänien auch eine orange Straße leicht mal zur unbefahrbaren Ackerpiste werden kann. Irritiert waren wir auch, dass an den Kilometersteinen nur Beliș dran stand, das relativ bald kommen würde.

Hinter Călățele schraubte sich die Straße durch ein enges Waldtal in die Höhe. Bei einem Pinkelstopp konnten wir die herrlich würzige Luft des regennassen Waldes einatmen. Außer dem Rauschen eines Baches herrschte absolute Ruhe. Oben kamen wir in Beliș raus. Der Ort besteht aus vielen Pensionen und Ferienhütten. Es gab weite Blicke über die nebligen Höhen.


Ausblick von Beliș über die wolkenverhangene Bergszenerie des Apusenigebirges. Die Munții Apuseni werden auch als Westrumänische Karpaten bezeichnet, haben aber zum eigentlichen Karpaten-Halbbogen keine so ganz direkte (Berg-)Verbindung.

Die Straße führte weiter. Die Kilometersteine trugen nun aber gar keinen Ortsnamen mehr, zu dem die Straße führen könnte. Und dann kam es, wie es kommen musste. Etwas ist ja immer. Nein, der Straßenbelag war nicht zuende. Aber am Straßenrand kam ein Regenschirm, unter dem ein Mann an einem Tischchen saß. Und ein Schild mit einer Ralleyfahne gebot Halt. Was war das denn jetzt? Naturparkgrenze? Ab hier nur noch mit gesonderter Registrierung weiter?

Der Mann fragte, ob wir ne Nummer hätten. Klar haben wir ne Autonummer, ist doch nicht zu übersehen! Wir gingen mit einer Gegenfrage in die Offensive: Kommt man auf dieser Straße bis Albac durch? - Ach so, ihr wollt einfach nur die Straße fahren? Ja, klar, die geht durch. Kein Problem! Hier startet heute Nachmittag eine Ralley, aber noch ist nichts gesperrt!

Ok, so können sich Dinge klären. Der angenehme Nebeneffekt war, dass wir nun wussten, dass die Straße wirklich wie von der Landkarte versprochen durchführte. Das entspannte ungemein! Und sie war wirklich eindrucksvoll! Bald ging es hinunter an den Lacul de acumulare Beliș-Fântânele, einen in mehrere enge Waldtäler hinein verzweigten Stausee. Dann ging es wieder hoch, man passierte einsamste Weiler. Bei den ganzen Windungen konnte nur langsam gefahren werden und wir setzten bei der Ankunftsprognose für unser nächstes Ziel jetzt ständig zu. Aber wir hatten genügend Zeit.

Der Höhenmesser zeigte 1350m, als die Straße sich endgültig wieder in die Tiefe wand. Auch an der Landkreisgrenze wurde die Straße nicht schlechter, nur schmaler. Man musste auf Gegenverkehr aufpassen. Ähm, habe ich "Gegenverkehr" gesagt? Uns kam nichts entgegen! Ein Holz-LKW, der vor uns in unserer Richtung auftauchte, machte bald bereitwillig Platz zum überholen. Auf meinen Dank per Warnblinker kam von ihm das Bitteschön per Lichthupe. So macht Straßenverkehr Spaß!

Was soll ich sonst noch zu der langen Fahrt durch die Einsamkeit sagen? Die Straße war ausgezeichnet und kann damit Rumänienreisenden nur empfolen werden. In Albac hatten wir das Tal des Arieș und damit die nächste Hauptstraße erreicht. Albac ist ein typischer Schwarzwald-Touristenort mit Pensionen, Restaurant, Nippesläden. Ansonsten hatte man aber auch im tief eingeschnittenen Arieștal nicht das Gefühl, der Zivilisation näher gekommen zu sein. Und auf der Landkarte muss man schon sehr genau hinschauen, um das Arieștal zu finden. Rund herum ist nichts, davon allerdings ganz schön viel!

Es ging ein Stück westwärts und in Gârda de Sus, einem weiteren Schwarzwald-Touriort, rechts in ein Seitental hinein und bald wieder steil in die Höhe. Nach zahlreichen Serpentinen und Steigungen, bei dem ich selbst den topp motorisierten Duster bis zum zweiten Gang runterschalten musste, erreichten wir Ghețari. Bei paar Höfen parkten wir und liefen einen Fußweg etwa zehn Minuten weit durch den leichten Regen hoch zur Eishöhle von Scărișoara, Peștera Scărișoara. Für 14 Lei pP Eintritt durften wir durch ein Drehkreuz treten und standen am Rande eines tiefen Lochs im Felsen. Das war schon sehr eindrucksvoll, mal ganz was anderes als herkömmliche Tropfsteinhöhlen. Eine schmale Stiege führte nun in das Loch hinab.


Das war schon eindrucksvoll: Nach Passieren des Drehkreuzes tat sich der Höhleneingang mal nicht horizontal, sondern vertikal auf. In diesen Felsschlot musste man nun hinab steigen.

Diese Treppe wäre vermutlich von jedem deutschen TÜV-Beamten sofort verrammelt worden. Die Stufen waren abschüssig nach vorn geneigt und Teile der Treppe waren zusammengefallen. Aber man kam mit etwas Vorsicht ohne Brüche runter. Dem Krater schloss sich die eigentliche Höhle an, durch die ein Rundweg aus Holzstegen führte. Die Stege machten auch einen ziemlich morschen Eindruck. Wo die Bohlen bereits nachgegeben hatten, waren kurzerhand neue Holzbohlen längs und locker drüber gelegt worden. Lustigerweise ging auch immer wieder mal für paar Minuten die Beleuchtung aus. Da funzelten dann die ganzen Handylampen durch die Höhle. So gern ich auch Gutes über dieses schöne Land berichte und Werbung für Rumänien mache, aber die Technik dieser Höhle war mal wieder "Balkan live".


Runter kommt man immer... Um langsam runter zu kommen, musste man bei den glitschig nassen und teils zusammengefallenen Stiegen aber etwas aufpassen.

Aber die Höhle gefiel mir. So übersichtlich sie am Ende auch ist, so interessant fand ich sie doch. Die Höhle ist gefüllt mit einem unterirdischen Gletscher, auf dem praktisch der Steg montiert ist. Das Eingangsloch ist so steil und tief, dass sich in der Höhle ständig Minusgrade halten. Ganz am Ende gab es noch paar Tropfstein ähnliche Eisskulpturen zu bewundern.


Hier war gerade das Licht ausgefallen. Aber Handyfunzeln (hinten) und der Blitz der Handykamera brachten einiges Licht ins Dunkle.


Eisskulpturen am Ende des Rundweges. Hier funktionierte gerade mal wieder die Beleuchtung.


Der Rundweg nochmal mit Beleuchtung.

Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir auch an einigen dieser typischen Verkaufsstände entlang, an denen ältere Leute irgendwelche Flüssigkeiten in Plastikflaschen feil boten. Wir wollten wissen, was da drin ist. Es war Tannensirup! Der soll gegen verschiedene Leiden helfen und Gebratenes lecker würzen. Wir nahmen spaßeshalber ein Fläschchen mit und machten den Verkäufer sichtlich glücklich. Zurück an der Straße wollten wir bei einem Stand zwei von den feilgebotenen Fladenkuchen kaufen, sind aber nur Geld für die Parkgebühr losgeworden...


Blick über die Gebirgslandschaft etwas unterhalb der Höhle im Bereich der verstreuten Ortschaft Munună.

Nun ging es auf 16 Uhr zu. Zeit, sich Gedanken über ein geeignetes Tagesziel zu machen. Nach einigem Hin und Her und Studium der Wetterberichte, die doch recht deutlich empfahlen, für Freitag südostwärts zu fahren, entschieden wir uns für Deva. Von dort hätte man bis zu einem Wetterstudium morgen früh noch alle Richtungen offen. Bis dahin waren es noch zweieinhalb Stunden zu fahren, das passte doch!

Durch den trüben, aber zunehmend trockenen Spätnachmittag ging es durch diverse Flusstäler über Albac, Câmpeni, Abrud und Brad runter nach Deva. Auch diese Straßen waren angenehm leer und größtenteils gut befahrbar. Nur langsam nahm die Zivilisation wieder zu. In einem Supermarkt besorgten wir uns einen kleinen Salami-Imbiss, denn das Hüngerchen meldete sich nun doch. Als wir endlich das Mureștal erreicht und den Fluss gequert hatten, sollten wir nach links auf eine Schnellstraße fahren. Es gab aber nur eine Auffahrt nach rechts, an der allerdings auch Deva ausgeschildert war. Ok, also erstmal westwärts auf die Schnellstraße! Weit brauchten wir nicht zu fahren, da kam der Hinweis, dass man nach Deva nun einen U-Turn machen solle, darunter ein Vorfahrtszeichen! Tatsächlich fehlten bald paar Betonteile der Mittelplanke und wir konnten den U-Turn machen. Was aber noch viel besser war: Sobald der Gegenverkehr sah, dass wir einen U-Turn machen wollten, hielten die an! Wir hatten Vorfahrt! Klasse Verkehrsführung...

So landeten wir gegen 18.40 südlich von Deva am Rande eines Gewerbegebietes in der parfumierten Pension Caro mit rosa Klopapier, wo wir von der netten Wirtin und ihrer Schwester (?), die die Küche schmiss, herzlich mit einem Schnäpschen begrüßt wurden und wo wir dann auch noch ne Kleinigkeit zu Abend essen konnten. Und die Zimmer waren einwandfrei und pikobello sauber!

Donnerstag, 26.09.2019

Wir konnten wieder ausschlafen (J) bzw wurden nicht ganz so früh geweckt (Y). Das Frühstück war klasse! Es gab zwar kein Buffet, aber eine leckere, vermutlich selbstgemachte Kirschmarmelade und für jeden einen großzügigen Aufschnittteller mit Spiegelei, der keine Wünsche offen ließ. Dazu etwas Gemüse und Melonenstücke. Daumen hoch für die netten Schwestern von der Pension Caro! Danach mussten wir uns entscheiden. Gedanklich hatten wir uns durchaus schon mit dem östlicheren Einsatzgebiet arrangiert, zumal die Schönwetterzone auch die Gegend um Piatra Olt umfassen würde, wo wir uns auch noch gute Chancen auf Malaxas ausrechneten. Beim Frühstück sprach der Wetterbericht nicht dagegen, also auf nach Piatra Olt! Die Frage war höchstens, über welche Route. Letztendlich nahmen wir den schnellsten Weg über die Autobahn und durch das Olttal. Da konnte man evtl paar Züge sehen.

Die Autobahnfahrt war jedenfalls mal eine angenehme Abwechslung in diesem Land. Allerdings stieg der Spritverbrauch rapide. Hinzu kam die Unzuverlässlichkeit der Tankanzeige. Als wir die Autobahn bei Veștem verlassen hatten, wurden uns noch zwei Balken und Reichweite 190km angezeigt. Kein Problem an einer stark befahrenen Europastraße mit entsprechender Tankstellendichte. Dachten wir. Als hinter Talmaciu die letzten Siedlungen hinter uns lagen (also etwa 10km weiter), war es nur noch ein Balken, die Warnleuchte ging an und die Reichweite wurde mit 50km beziffert. Suuuper, hier im engsten Teil des Olttales würde wirklich erstmal keine Tankstelle kommen. Erst einige Kilometer weiter an der Bahnbrücke über den Olt bei Valea Fratelui meinte ich mich an eine Tanke zu erinnern. Derweil erlosch die Reichweitenangabe noch vor Lazarett. In Valea Fratelui folgten zwar paar Raststellen, aber keine Zapfsäule. Oh je! Erlöst wurden wir in Rau Vadului, wo wir von weitem den Hochmast mit dem Zeichen der Tankstellenkette Petrom sahen. Wir bekamen 50,4 Liter in den 50-Liter-Tank hinein! Da waren wir wohl wirklich gerade am Liegenbleiben vorbeigeschlittert...

Kurz vor dem Tankhalt war uns übrigens der verspätete R 2061 entgegen gekommen. Eine 60 mit zwei Wagen in graublau. Ansonsten war die Fahrt durchs Olttal entspannt. Dass man hier nicht rasen kann, wussten wir ja. Einfach einem LKW folgen und gut is'. Unerfreulich wurde es wieder hinsichtlich der Restaurantverteilung an unserer Route. Vor Călimănești reihte sich Restaurant an Restaurant. Aber vor 12 war es uns noch zu früh fürs Mittagessen. Ab dem Großraum Râmnicu Vâlcea kam dann kein einziges Etablissement mehr, das den Anschein machte, frisch gegrillte Mici anzubieten.

Überhaupt begann die Gegend nun höchst deprimierend und ärmlich zu werden. Südlich von Rm Vâlcea beherrschen riesige Industrieanlagen das Bild. Hinter Govora sahen wir zwei Dinge gleichzeitig: Eine Ludmilla zog einen langen, beladenen und bunten Containerzug in den Bahnhof hinein. Und dahinter rollte eine Schmalspurlok auf der nach unseren Infos gerade vor wenigen Tagen stillgelegten Werk-Schmalspurbahn von Bistrița gen Werk. Wir bogen bei nächster Gelegenheit ab und versuchten, die Lok einzuholen, aber das misslang leider. Am BÜ bei Govora, wo wir letztendlich standen, wirkte das Gleis aber auch nicht so, als ob da in letzter Zeit etwas gefahren sei.

Die weitere Fahrt zog sich. Weiterhin keine Mici-Grillrestaurants am Straßenrand, wohl aber Massen von Verkaufsständen. Erst wurde Wein in Trauben- und flüssiger Form feilgeboten, später waren es eher Weißkohl und Auberginen. Langsam wurde die Gegend wieder ländlicher, aber die "Schönheit" oder "Gepflegtheit" des Nordens fehlte einfach. Nein, hier wollte man nicht tot übern Zaun hängen... Ein entgegen kommender Malaxa war auf der Süd- und Ostseite relativ sauber, ansonsten völlig beschmiert.

Wir steuerten zunächst nicht Piatra Olt, den in einem Kaff gelegenen Bahnknotenpunkt, an, sondern die auf der anderen Seite des Olts gelegene Stadt Slatina. Der Grund: Dort sollte es einen Kaufland geben. Und vor jedem Kaufland gibt es einen Mici-Grill. Das ist Gesetz in Rumänien! Nun gab es also Mici und (sehr gute!) Pommes auf dem Parkplatz von Kaufland. Muss man auch mal erlebt haben...

Danach war Streckenkunde angesagt. Wir fuhren erstmal in Richtung Craiova. Ein Stau in Balș machte die Sache mühsam. Zu allem Überfluss kam jetzt zunehmend die Sonne hervor, erwärmte das Auto, ließ aber auch den Wunsch auf Fotos aufkommen. Wir begutachteten dann eigentlich nur aus der Ferne eine hübsche Brücke bei Pielești, wo jetzt aber bald das Licht rausdrehen würde. Günstig zum fotografieren käme bald nur eine Fahrt auf der anderen Piste nach Caracal. Deshalb ging es bald links ab und über eine schöne Nebenstraße durch anfangs viele Dörfer in Richtung Caracal.

Ab dem ca achten Dorf hatten wir die Straße bald für uns alleine. Und prompt waren die Gedanken wieder da, wo wohl die Asphaltdecke aufhören würde. Als vor uns ein Linienbus auftauchte, waren wir beruhigt. Der wird ja wohl nicht über Ackerpisten fahren. Wie zum Spott bog der Bus gleich darauf in eine Buskehre ab. Endstation! Hinter dem Dorf Teslui und zwei weiteren kleinen Weilern waren die Besiedlungen dann auch schlagartig zuende und es ging nur noch über eine weite Hochebene. Aber durchgehend auf Asphalt - teils sogar nagelneu! Am BÜ der Hauptstrecke wurden wir prompt ausgebremst! Wir mussten an einem rumänischen Bahnübergang sage und schreibe drei Züge durchlassen! Diese Häufung gibt es aber auch nur, wenn man gerade keine Fotoambitionen hat! Von Caracal ging es über eine übelste Ackerpiste, auf der unser Duster wie eine Nussschale auf hoher See auf und ab schaukelte, an der Nebenbahn nordwärts. Kurz vor Romula fanden wir einen brauchbaren BÜ und konnten R 9065 in Form eines sauberen Malaxas tatsächlich mit Sonne und schönen Hintergrundwolken umsetzen!


Das war am heutigen Eher-Schlechtwetter-Tag ja mal ein schöner Bonus: R 9065 in den weiten Feldern zwischen Romula und Caracal.

So ein Erfolg kann einen ja so dermaßen aufbauen! Fröhlich und beswingt schaukelten wir den Rest des Feldweges bis Reșca weiter. Hinterm Ort liegt der wunderschöne kleine Bahnhof Romula, den wir von Bildern kannten und der auch live besehen einen allerliebsten Eindruck machte. Um diese Erkenntnis reicher ging es noch nach Piatra Olt weiter, wo wir einfach mal auf "irgendeine" Bewegung auf der Schiene hofften. Letztendlich war es R 9478 nach Pitești, dessen Bereitstellung wir von der Fußgängerbrücke aufnehmen konnten. Leider war die Kiste vollkommen beschmiert.


Blick von der Fußgängerbrücke, die über den Knotenbahnhof Piatra Olt führt. R 9478 wird aus dem Bw bereitgestellt.

Hier in Piatra Olt gibt es natürlich kein Hotel. Auf booking.com hatten wir nur die Wahl zwischen zwei weniger toll aussehenden Etablissements in Slatina und in Caracal. Für unseren Programmstart morgen in Romula war Caracal besser, so dass wir uns dort eingeloggt haben. Das Hotel war in einem grauen Wohnblock untergebracht und machte zunächst einen ziemlich "ernüchternden" Eindruck. Innerlich war es aber vollkommen modernisiert und ok.

Zum Abendessen war im Internet das Restaurant Retro empfohlen worden. Wir liefen einmal quer durch die Stadt dort hin. Was wir nicht wussten: Heute war Livemusik angesagt, und wir erhielten nur noch einen exponierten Platz quasi direkt vor dem Sänger. Das war ja was für mich... Es handelte sich um Ion Popa, der uns ein wenig via Verstärker an seinem Gitarrespiel und Gesang teilhaben lassen wollte. War ok, bloß entsetzlich laut. Rund zwei Drittel der Gäste vermittelten den Eindruck, dass man das Essen auch gut ohne Livemusik ertragen hätte.


Tief ergriffen lauscht Yannick dem Gesang des Ion Popa ;-)

Na ja, das Essen... Der Salat war ja noch ok, von den wirklich lecker gefüllten Tortellini hätten es aber gern mehr als vier sein dürfen. Yannicks Steak hatte besonders lange gebraucht, was auch klar war: So ein mega hart durchgebratenes Stück Fleisch braucht seine Zeit... Als Getränk wollten wir mal Weißwein haben. Ich bat um einen trockenen Weißwein hier aus der Region. Aus Oltenia und Muntenia standen mindestens fünf Weißweine auf der Karte, die mir im Einzelnen natürlich nichts sagten. Er meinte, er hätte da einen ganz tollen very special Wine, der nicht auf der Karte stände. Und der sich dann als Moldavischer Wein entpuppte. Ja nee, klar, ist ja fast aus der Gegend... Der war dann auch gleich mal 20 Lei teurer als der teuerste Wein von der Karte. Das Trinkgeld fiel an diesem Abend etwas geringer aus...

Unter den Gästen waren einige gut situiert wirkende junge Leute afrikanischer und asiatischer Herkunft. Erst da fällt einem so richtig auf, dass man in Rumänien sonst eigentlich nie Afrikaner oder Asiaten sieht.

Freitag, 27.09.2019

Der Morgen begann mit einem Hahnenkampf. Zumindest verbal stritten draußen mindestens vier Hähne miteinander, wer am lautesten kann. Später stimmten auch noch Gänse mit ein. Es geht doch nichts über ein gepflegtes Hinterhofleben...

Heute sollte also das Wetter wieder richtig schön werden. Deshalb hatten wir uns auch schon einen Plan zurechtgelegt, wobei wir bei der Planung eben auch gesehen haben, dass gar nicht sooo viel geht. Vielleicht drei Hauptmotive - immer mit der Angst, dass ne vollgeranzte Graffitikarre kommt - standen auf dem Zettel. Verfolgungen schienen auch nicht so einfach möglich - teils wegen der Schrankenposten, die hierzulande ja immer sehr früh dicht machen.

Erstmal ging es ohne Frühstück (gab es in diesem Hotel nicht) hinaus in den goldenen Morgen. Was kann das schön sein, wenn ein sonniger Tag startet. Das hatten wir in der zurückliegenden Woche ja leider nicht so oft. Und immerhin hatte es einen guten Kaffee aus dem Automaten gegeben. Diese Kaffeeautomaten mit wirklich hochwertigem Kaffee waren jetzt in Rumänien wie die Pilze aus dem Boden geschossen; oft standen Automaten von mehreren Anbietern nebeneinander. Die Preise schwankten zwischen 1 Leu und 2,50 Lei.

Wir fuhren direkt nach Romula zu dem einsam gelegenen Bahnhof. Natürlich diskutierten wir auch wieder, wie wir verfahren wollen, wenn einer anfängt rumzumeckern. Zu allem Überfluss war dann auch noch eine ganze Handwerkertruppe im Bahnhof an den Gleisen am werkeln. Wir entschieden uns für das südliche Stellwerk als Motiv. Der Weichenwärter war zu dem Zeitpunkt bei den anderen Leuten im Bahnhof, so dass wir nicht austesten konnten, was er dazu sagt, wenn da zwei Leute mit Kamera stehen. Das konnten wir etwas später, als es langsam für R 9404 ernst wurde. Als wir uns aufgebaut hatten, trat er bald aus seinem Häuschen und schaute zu uns herüber. Wir grüßten, er grüßte, das wars. Geht doch! Kurz verließen wir ihn dann aber noch, denn der VT kam so früh an, dass auch noch ein Bild mit EG drin war.


Ein sauberer Malaxa (yippieh!) ist vier Minuten vor Plan im Bahnhof Romula zum stehen gekommen. Im Bahnhof arbeitet gerade eine Rotte. Einen unglücklich vorm Zug stehenden Arbeiter habe ich elektronisch zur Frühstückspause geschickt.


Der Weichenwärter an der Südausfahrt hatte nun seine Schranken (außerhalb des Bildbereiches; wir stehen allerdings nicht dazwischen auf der Straße, sondern im Kraut dahinter) dicht gemacht und Ausfahrt gezogen. R 9404 dampft ab.

Great Happiness! Und das beste war: Der VT war völlig sauber und mal einer mit Bügelfalte in der Front. So einen hatten wir noch gar nicht. Dem Umlaufplan zufolge hatten wir mit dem von gestern Abend aus Piatra Olt gerechnet, der auf der Ostseite hinten ein Graffito gehabt hätte. Und wir hatten noch einen Grund begeistert zu sein: Das letzte am Himmel stehende Wolkenfeld, das schon immer einzelne Küddel vorbeigeschickt hatte, zog erst kurz nach der Ausfahrt vor die Sonne. Wahnsinn!


In den Feldern zwischen Romula und Caracal, wo wir gestern den Malaxa fotografiert hatten. Ein wolkenloser Himmel sieht anders aus...

Beim Wegfahren hatten wir noch beobachtet, dass nun Ausfahrt nordwärts gezogen worden war. Nun kennen wir die rumänischen Gewohnheiten ja zur Genüge, da wird auch schon mal Stunden früher vorsorglich gezogen. Aber vielleicht käme ja auch ein Güterzug, z.B. die gestern bei Govora gesehene Ludmilla mit Containerzug. Deshalb nahmen wir nach Caracal nochmal die üble Ackerpiste von gestern. Leider kam nichts. Die Schrankenwärterin an der nördlichen Bahnhofsausfahrt ließ uns bald über die Bedarfsschranke, nachdem sie sich über eine außen angebrachte Gegensprechanlage vom Fdl das Go geholt hat. Eine Sprechsäule für Autofahrer gab es nicht, da wird wohl einfach gehupt oder laut gewiehert (hier hinten waren eher Pferdefuhrwerke unterwegs).


Der Malaxa aus dem R 9404 ist nun im Bahnhof Caracal zu Füßen des Wasserturms abgestellt. Der alte Malaxa 1000 links von der Lok, in dem wir einen Messzug vermuteten, hatte sich gegenüber unserem Besuch vor drei Jahren kein Stück bewegt und wirkte nun völlig "hinüber".

Nach einem Besuch im Bahnhof, wo der Malaxa sehr fotogen vorm Wasserturm abgestellt war, besorgten wir uns paar frisch gebackene Doughnuts, Kaffee und zogen damit mal raus an den Bahnhof Fărcașele an der Hauptstrecke. Dort kamen zwar erstmal keine Züge, aber der örtliche Ameropa Landhandel war gerade bedient worden und wir konnten die Rangierlok noch bei der Bereitstellung des Ausgangszuges umsetzen. Die weiten Felder ringsherum waren schon eindrucksvoll!


Im Bahnhof Fărcașele ist der Ausgangszug bereitgestellt worden und der Tf klärt mit dem Disponenten die nächsten Aufgaben. Vielleicht erhält er aber auch nur die Einkaufsliste von seiner Frau.

Angesichts des gelungenen Morgenprogramms mundeten die Doughnuts hervorragend. Das Verkehren von richtigen Zügen blieb aber aus. Als sich drei westfahrende Personenzüge nähern sollten, versuchten wir mal einen Punkt am Ostufer des Olt bei Drăgănești Olt zu erreichen. Da gab es eine einigermaßen freie Kurve mit Brücke. Das wäre gerade für Reisezüge ideal gewesen. Bis wir allerdings den Weg durch das Dorf und über die Wiesen dorthin gefunden hatten, waren bereits zwei Personenzüge durch. Und der Dritte war der IR 1521 nach Pausa. Ein Desiro...


Fast sauber: IR 1521 von București nach Pausa bei Drăgănești Olt.

Die nächste Malaxa-Bewegung wartete auf der Strecke von Pitești nach Piatra Olt auf uns. Wir fuhren am Ostufer des Olt nordwärts. Erst durch viele Dörfer, dann über viel offene Pläne. Durch einen Industriegürtel ging es in die Stadt Slatina hinein. Wir mussten nun wieder auf die andere Seite des Olts, wo das Licht im Bahnhof Slătioara gut stehen musste. Eine Lok war dort gerade zur Kreuzung in das gerade Gleis eingefahren, insofern tauchte der Malaxa als R 9481 von Slatina auf dem nicht ganz so günstigen Ausweichgleis auf. Immerhin - auch er war sauber!


R 9481 ist zur Kreuzung in den Bf Slătioara eingefahren und muss dort erstmal warten.

Nachdem der Malaxa auch noch einen IR durchgelassen hat, konnte er endlich weiterfahren. Dafür waren wir zu einer nahen Flussbrücke gefahren, wo aber gerade das Licht aus ging, als R 9481 eeeendlich angefahren kam.


Hätte schlimmer kommen können (aber auch besser...): R 9481 auf einem Morastbrückchen westlich von Slătioara.

Nun war etwas Eile angesagt. Als nächstes sollte ein etwas weiter entferntes Motiv aufgesucht werden, und zwar ein gestern erkundetes auf der Piste nach Craiova. Über die Europastraße 574 ging es stramm westwärts. Unser Glück war, dass sich heute der Verkehr in Balș nicht so staute wie gestern. Nur in der Gegenrichtung reichte die stehende Blechschlange weit aus dem Ort raus. So kamen wir also sechs Minuten vor Zugfahrt am Abzweig zum Feldweg ins Motiv an, fuhren den Weg rund vier Minuten hinein und sprinteten dann den Hang zum potentiellen Fotostandpunkt hoch. Yannick nahm noch ein Bauerngespann mit ins Bild (die hatten abends was zu erzählen...), ich nahm den nun erwarteten R 9485 klassisch. Und wir waren überhaupt nicht unglücklich, dass statt des erwarteten Malaxas eine 60 mit zwei Wagen vorüber kam.


Hier geben die Quellwolken als Hintergrund-Deko alles: R 9485 auf einem kleinen Brücklein westlich des Bahnhofs Robănești. Unverhofft kommen wir doch noch zu einem Bild einer 60 im Personenverkehr.


Yannicks Perspektive mit den Bauern. Die beiden hatten ihren Spaß mit den "verrückten Deutschen".


Erstmal ein Bild von unserem Leihmobil.

Da waren wir jetzt aber ganz schön außer Puste! Regenerieren konnten wir im Stau von Balș, durch den wir auf dem Rückweg nun zwangsläufig durch mussten. Aber wir hatten keine Eile. In einer Tanke besorgten wir uns dann auch erstmal frische Getränke und bischen was zum Kauen. Zum Glück war auf den nächsten Programmpunkt ein wenig Zeit. Welche Strecke hatten wir noch nicht? Richtig, die von Piatra Olt gen Norden! Wir suchten den Bahnhof Arcești auf, wo wir R 2076 erwarteten. Auch dieser Malaxa war bis auf etwas Gekritzel auf der Front auf der Westseite sauber!


R 2076 fährt in den Bahnhof Arcești ein. Bei den folgenden Bildern habe ich das Frontgeschmier "GEIL" mit Herzchen entfernt, auch wenn es für den Malaxa zutreffen mag.


Und es darf weiter gehen.

Nun mussten wir uns etwas sputen, sollte doch aus Richtung Osten eine 65 mit zwei Wagen und angehängtem Malaxa kommen, für die wir eine schöne Stelle hatten. Die Zugeinheit war dann auch genau wie erwartet, doch die Sonne versteckte sich in einem fetten Wolkenklopper. Deshalb ging es direkt weiter nach Piatra Olt, wo wir nochmal was im Bahnhof versuchen wollten. Es gab die Bereitstellung des R 9065 nach Corabia - einmal von der Brücke und einmal am Bahnsteig.


Bereitstellung des R 9065 in Piatra Olt.


Und nochmal im Bahnhof. Auch hier hatte wieder niemand was gegen unser Tun einzuwenden...

Denselben Zug wollten wir dann gern nochmal in Romula seitlich von oben machen. Dort angekommen, waren wir erst verunsichert, ob der Gegenzug überhaupt schon durch war. Das System lieferte da widersprüchliche Aussagen. Gerade hatten wir festgestellt, dass er schon durch sein musste, da wurden die Schranken geschlossen und Einfahrt von Süden gestellt. Was mochte da kommen? Es handelte sich um die Lok der Übergabe heute Morgen in Fărcașele an der Hauptstrecke. Und es kam nochetwas: Die Wolke! Und zwar ein ganz schöner Klopper!


Kurz bevor Wolkenschatten und Lok zusammentreffen, gibt es noch das Bild mit dem "schrägen" Einfahrsignal von Romula. Da hier mit dem Malaxa gekreuzt werden soll, ist Hp2 gezogen.

Der R 9065 ging natürlich bei Vollschatten. Schade, dass es nun doch paar Wolkenschäden gab. Etwas enttäuscht machten wir uns daran, die Gegend zu verlassen. Es war nun 17.40, und fotografierbare Malaxas oder auch lokbespannte Züge waren nun nicht mehr verfügbar. Außerdem mussten wir ja morgen um diese Zeit am Flughafen von Cluj sein, und der war sechs Stunden Autofahrt entfernt. Da das Wetter auch morgen ganz schön werden sollte, galt es nun die Zeit zu nutzen und schon mal ein ganzes Stück nordwärts zu fahren. Nördlich Arcești leitete ich aber eine Notbremsung ein. Uns kam ein Güterzug entgegen! Wir fuhren schnell bis zu einem BÜ südlich Arcești zurück, der zum Glück nur Warnkreuze hatte und der so frei war, dass wir den kurzen Güterzug im topp Abendlicht verarzten konnten!


Wieder mal ist es eine DB Cargo 60, die uns kurz vor Sonnenuntergang noch zu einem Bild verhilft. Ein Güterzug südlich von Arcești.

Dann ging es noch zwei Stunden stramm nordwärts. Wir hatten ein Hotel in Călimănești gebucht. Pensiunea Arbo. Nach langer, aber schön flüssiger Fahrt standen wir da zunächst vor einem dunklen Haus. Ein Anruf ergab, wo wir reingehen konnten, welches Zimmer wir nehmen und wo wir für den Wirt das Geld hinterlegen sollen. Sehr effektiv! Das Haus machte aber einen guten und sauberen Eindruck. Zum Essen liefen wir rüber in die Pizzaria Happy - etwas anderes fanden wir in der näheren Umgebung nicht. Aber das Pizzahaus hatte zum Glück nicht nur Pizza im Angebot. Ich bekam Schweine- und Wurstgeschnetzeltes (firmierte unter "Eintopf") mit Mamaglia und einen leckeren Salat. Yannick nahm Spaghetti und Salat. Das Bergenbier dazu kam aus der Dose...

Samstag, 28.09.2019

Frühstück gab es in unserer unbemannten Pension natürlich nicht. Aber unten vorm Haus standen zwei dieser allgegenwärtigen Kaffeeautomaten. Somit war die Kaffeefrage schon mal geklärt, als wir uns pünktlich um 8 in Bewegung setzten. Der Himmel war ziemlich schlonzig, das Morgenlicht aber sanft und golden. Viel Himmel hätte man bei den Fotos im engeren Tal ja eh nicht drauf. Erstes Ziel war der südfahrende Morgenbummelzug an der Lokschuppenruine von Râu Vadului. Den dann vielleicht nochmal bis Cornet runter verfolgen, dann aber weiter nordwärts fahren.

Die Fahrt auf dieser mega stark befahrenen Straße verlief wunderbar flüssig. Wenn man mal einen Kriecher vor sich hatte, konnte man gleich überholen. Leider zeigte sich das Wetter droben im Tal zunehmend bewölkter. Irgendwann kam auch noch Nebel dazu, der tief an den Bergen hing. Wir stellten uns dennoch in Râu Vadului an den Rand und warteten einfach mal. Leider sollte das Warten ein längeres werden, denn der Zug war mit +25 angekündigt. Als dann doch mal paar helle Strahlen aus der Nebeldecke hervorbrachen, machte ich mich vom Auto zu Fuß auf zum Lokschuppen, nur um festzustellen, dass dort die Sonne noch gar nicht hin kam. Stück zurück beim Auto wäre die Sonne aber problemlos aufs Gleis gekommen. Wenn sie geschienen hätte, als R 2068 angebrummelt kam...


Die berühmte "gewisse Helligkeit" ist da, als R 2068 für den Halt in Râu Vadului abbremst.

Wir sahen von einer Verfolgung ab, kamen aber nur ein kleines Stück nordwärts. Im Bahnhof Valea Mărului wurde gerade wieder Ausfahrt in Richtung Süden gestellt. Das Esig war allerdings noch nicht gezogen. Wir stellten uns einen Moment zur Beobachtung hin. Dabei konnten wir eine Schlange im Gebüsch beobachten. Das Esig wurde allerdings nicht gezogen, so dass wir mal langsam weiter fuhren.

Prägendes Thema wurde nun zunehmend das Frühstück. Wir hatten ja noch keines und hofften auf ein Restaurant kurz vor Tălmaciu. Das machte allerdings einen ausgestorbenen Eindruck. Nun gut, es war jetzt kurz nach 10, vielleicht könnte man auch erstmal das Stück Autobahn unter die Räder nehmen und dann auf dem folgenden Landstraßenstück bei Alba Iulia ein Restaurant für ein frühes Mittagessen finden. Somit ging es zügig nordwestwärts weiter. Westlich von Miercurea Sibiu fielen uns paar freie Abschnitte an der Bahn auf. Bei Sebeș verließen wir die Autobahn nordwärts in Richtung Cluj. Aber geeignete Restaurants fanden wir nicht. Vor Alba Iulia wird der Mureș gequert. Von der Brücke des hier einmündenden Sebeș hat man einen schönen Ausblick auf ein freies Stück der Bahn mit der Mureșbrücke im Hintergrund.

Auf dieser zweigleisigen E-Piste hatten wir nun darauf gehofft, vielleicht mal einen Zug mitzubekommen. Aber der Blick auf den Abfahrtsplan Alba Iulia war die pure Ernüchterung - stundenlang nichts. Und um auf gut Glück auf einen südfahrenden Güterzug zu warten, drückte allmählich der Hunger zu stark. Wir fuhren weiter, auch wenn hier durchaus sonniges - aber stark schlonziges Wetter herrschte. Das Weiterfahren erwies sich nicht als Fehler: Wir sollten die ganze Zeit keinen einzigen Zug auf der einigermaßen parallelen Strecke zu sehen bekommen. Bemerkenswert war aber der Bahnhof Bărăbanț am Rande eines Industriegebiets. Dort gab es vier oder sogar sechs Bahnsteigkanten an Mittelbahnsteigen. Und jede Bahnsteigkante hatte über die beachtliche Bahnsteiglänge verteilt drei doppelseitige Zugzielanzeiger! Auf keinem wurde etwas angezeigt. Was auch? Es fuhr ja nichts.

Auch in Teiuș fiel uns kein geeignetes Restaurant auf, wobei wir nicht in die Innenstadt hinein gefahren sind. Vom Beifahrersitz kamen zunehmend jämmerliche Geräusche, die bei genauem Hinhören nach einem extrem leidenden Wort "Hunger" klangen. Langsam "drohte" hinter Aiud schon wieder der Autobahnanfang. Als vor Aiud mal wieder Fahnen am Wegesrand auftauchten, rechneten wir fest mit dem nächsten Traktorenhandel oder einer Gärtnerei. Doch was war das? Auf einem Schild stand tatsächlich was von Restaurant! Und das war keine verfallene Bruchbude, sondern ein hübsch angelegtes Haus mit Springbrünnlein davor. Das ergab eine satte Vollbremsung!

Die Mititei mit Pommes und Salat konnten dann auch direkt unsere Lebensgeister retten! Ein Käffchen hinterher, und es konnte weiter gehen. Einzig schade war, dass der Himmel stark verschlonzt blieb bzw dass sich Wolkenfelder drunter mischten, die schon mehr als nur Schlonz darstellten. Eigentlich hatten wir überlegt, östlich von Cluj noch bischen was an der E-Piste zu machen. Aber die Motivation sank in dem Maße, in dem die Wolken zunahmen.

Unpraktisch war dieser Plan auch in der Hinsicht, dass die Autobahn westlich an Cluj vorüber führt, wir aber nunmal in den Osten der zweitgrößten Stadt Rumäniens (was aber nichts heißt; richtig groß ist nur Bukarest) wollten. Deshalb schickte uns das Navi bereits in Turda wieder von der Autobahn runter. Hier musste man sich erstmal durch ein ziemlich kompliziertes Abfahrtengeflecht und dann durch die Innenstadt vorarbeiten, bis es auf einer vierspurigen Landstraße nochmal über hohe Hügelkämme direkt auf Cluj zu ging.

Bereits auf der Südumgehungsstraße von Cluj, die auch ganz schön gebirgig war, fiel uns bei Erreichen der Außenbezirke auf einem Hügel eine Slum-Bebauung auf, wie ich sie in Europa inklusive Rumänien noch nie gesehen habe. Diesen "Baustil" kannte ich bis dahin nur aus Filmen von Brasilianischen Favelas oder südafrikanischen Townships. Und es ging weiter. Wegen der Wolken hatten wir die Lust verloren, ostwärts zu fahren. Aber wir hatten auch noch eine Stunde Zeit bis zur Autoabgabe. Deshalb wollten wir uns einfach mal auf der Südseite des direkt neben dem Flughafen gelegenen Ostbahnhofs an den Rand stellen und Züge beobachten. Auf der Straße südlich der Gleise kamen wir nun mitten durch einen solchen Slum hindurch. Wir fühlten uns wie in einem Film, wie in einer anderen Welt, als wir zwischen den grob zusammen gezimmerten Holzhütten um den Müll auf der Straße, um Hunde, Hühner und um herumlaufende Kinder herumkurven mussten. Wir haben auf dem Balkan schon einige Zigeunersiedlungen gesehen, aber sowas noch nicht. - An der Westausfahrt aus dem Ostbahnhof wurde die Gegend aber wieder sympatischer, und wir konnten uns noch paar Züge anschauen.


Ein alter Bekannter rollt ohne Halt durch den Bahnhof Cluj Napoca Est: IR 1833 von Iași nach Timișoara. Der Fahrdraht endet in Cluj Napoca. Dort wird umgespannt auf eine 64.

Dann stand noch ein Besuch bei Kaufland an, um paar Kleinigkeiten mit nach hause zu nehmen. Wir bekamen sogar Wein aus Drăgășani, wo wir gestern und vorgestern an vielen Weingütern vorüber gefahren waren. (Nachtrag: Der Wein hat den Transport außerordentlich gut überlebt und hatte einen angenehmen würzigen Geschmack.) Dann noch Tanken und das Auto in den Hinterhof einfahren, wo Payless residierte. Ein älterer Herr brachte uns dann auch sofort mit unserem Duster zum Flughafen, wo Checkin und Sicherheitskontrolle rasch klappten. Nikon (J) war besser als Canon (Y). Jedenfalls verkündete dies der Einweiser bei der Sicherheitskontrolle mit wissender Miene. Einfach mal so am Rande angemerkt. Es standen eine ganze Reihe internationaler Flüge an (überhaupt scheinen hier bestimmt 95% des Flugverkehrs international zu sein). Dementsprechend voll war es an den Gates, die nur einen kleinen Vorraum haben. Aber relativ pünktlich stand unser Bus bereit, mit dem es 200m weit bis zum Flugzeug ging.

LH 1671 Cluj-Napoca 18.05 OESZ - München 18.50 MESZ

Der Flug war sehr angenehm. Air Dolomiti, die hier im Auftrag der Lufthansa fliegen, gaben einen kleinen Käsesnack und lecker Weißwein aus, wodurch der Flug nicht unangenehmer wurde... In München musste Yannick nun zusehen, dass er den Ausgang gewann, denn er hatte genau eine Stunde auf die letzte mögliche S-Bahn zum letzten ICE nach Frankfurt. Ich selbst hatte zu meinem Abfluggate gar nicht so weit zu gehen. Allerdings hatte ich über zwei Stunden Zeit, und der Plan war ganz klar: Ein schönes bayrisches Essen sollte es sein. Ich kehrte bei Käfer ein und konnte von meinem Platz bei einem leckeren Krustenbraten schön das Treiben beobachten.


Krustenbraten von Feinkost Käfer im Münchner Flughafen.

Plötzlich tauchten auch wieder diese Typen in ihren schwarzen Kapuzenpullovern auf: Der HSV würde mal wieder mit mir zusammen den Heimflug antreten. Das hatte ich schon mal ab Frankfurt gehabt. Drei von denen ließen sich aber erstmal paar Tische weiter den Leberkäs schmecken.

LH 2086 München 21.15 - Hamburg 22.30

Irgendwie erinnerte mich der Flugplan an den Fernfahrplan der DB, wo früher auf stark befahrenen Relationen am Samstag Abend gern mal Zweistundenlücken klafften. Ein Flug vorher wäre um 19.15 geflogen. Ich will jetzt nicht sagen, dass der Flug angenehm war. Zwar konnte man topp auf die mit Leuchtdioden ausgeleuchtet scheinende Landkarte unter einem blicken, doch der Käptn kündigte für Hamburg ziemliche Unwetter an. Den heftigsten Ruck, bei dem sich dann auch die Hälfte der Getränke aus meinen Becherchen verabschiedete, erhielten wir allerdings noch in der ersten Hälfte des Fluges. Die Stewardess nannte das eine "Clear Air Turbulence", die z.B. entstehen könnte, wenn man unter einem anderen Flugzeug durch fliegt und in dessen Luftwirbel gerät. Alles nicht schlimm, und die Landung in Hamburg war wieder so sanft, wie auf dem Hinflug schon die in Frankfurt.

Leider dauerte das Gepäck dann doch noch ein wenig, so dass ich erst die S-Bahn um 23.14 bekam. Die Anschluss-S-Bahn vom Hbf nach Harburg hatte +6, was mich dazu veranlasste, gar nicht erst zum Busbahnhof hoch zu laufen (Übergangszeit auf den Bus betrug genau 6 Minuten), sondern zu Fuß mitsamt meines Koffers auf meinen Wilstorfer Hügel zu rollern. Unterwegs überholte mich der Bus. Der hatte 5 Min gewartet. Das soll mal einer ahnen...

Aber die Hauptsache war, dass wir mal wieder wohlbehalten zuhause angekommen waren. Und der Rückblick? Rumäniens Bahnwelt ist so interessant, so vielseitig. Wir haben einige wirklich schöne Bilder mitgebracht, aber es ist noch soooo viel offen. Gerade in der für uns neuen Gegend um Piatra Olt hätte es wohl gern noch ein zweiter Tag sein dürfen. Natürlich hatten wir paar schöne Tage (und der Sonntag war ja wirklich ein Ausnahmetag mit der Wolkenlosigkeit und dem tiefblauen Himmel), aber unterm Strich hätte gern etwas mehr gehen dürfen. Andererseits können wir uns freuen, dass wir bei den Malaxas von Piatra Olt von den schlimmsten Keimkisten verschont blieben. Wenn man nur Schmierentriebwagen bekommt, würde auch schönes Wetter nichts mehr nutzen... Interessant fand ich, wie schnell die Rumänen ihre ganzen Reisezugwagen in das einheitliche Graublau umlackiert haben. Rote Wagen bildeten die Ausnahme. Außerdem hatten wir diesmal überdurchschnittlich viele Mittelführerstandsloks. Ob auch das eine Tendenz ist? Wie dem auch sein - Rumänien bleibt spannend!

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